Tierschule

Erdmännchen-Lehrer schulen Nachwuchs

Wissenschaft
13.07.2006 22:10
Lehrer gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Erdmännchen. Der Nachwuchs der Schleichkatzen wird ähnlich wie menschliche Schüler auf das Leben vorbereitet. Das haben die Zoologen Alex Thornton und Katherine McAuliffe von der Universität im britischen Cambridge bei eine Gruppe wilder Erdmännchen (Suricata suricatta) im Süden Afrikas beobachtet.

Bislang gab es nur eine andere Studie, die gezielten Unterricht im Tierreich belegen konnte, schreiben die Forscher im US-Wissenschaftsjournal "Science".

Helfer erziehen Nachwuchs
Erdmännchen leben in Gruppen von bis zu 40 Tieren. Für den Nachwuchs in ihrer Gruppe sorgen aber zu etwa 80 Prozent nur ein dominierendes Männchen und sein Weibchen. Die Erziehung der Jungen wiederum fällt "Helfern" zu, wie Thornton und McAuliffe die anderen erwachsenen Tiere in der Gruppe nennen. Diese bringen den kleinen Erdmännchen bei, wie sie lebende Grashüpfer zu fassen bekommen oder sich an Skorpionen laben können, ohne vom giftigen Stachel erwischt zu werden.

Aufopfernde Lehrer faszinieren Wissenschaftler
Auffallend ist, dass die Erdmännchen-"Erzieher" ihre jungen Schüler nach und nach an größere Herausforderungen heranführen, berichten die Autoren in "Science". Ähnlich überraschend stellten sie fest, dass die älteren Tiere ihre Aufgabe ohne eigenen Nutzen und unter persönlichen Opfern erfüllen. So nahmen sie es auf sich, giftigen Skorpionen den Stachel zu entfernen, bevor sie die Leckerbissen den Jungen zum Probieren vorlegten. Bis der Nachwuchs das Erwachsenenalter von etwa 90 Tagen erreicht hatte, war er von seinen Lehrern nach und nach in alle Überlebenstricks für wilde Erdmännchen eingeführt worden.

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