Wiener Studie zeigt:

Einfache gestrickte Musik verkauft sich besser

Wissenschaft
05.01.2015 09:32
Wollen Jazz-, Funk-, Folk-, HipHop- oder Heavy-Metal-Musiker nicht nur ihre Fans erfreuen, sondern auch finanziell erfolgreich sein, sollten sie eine einfache Besetzung wählen, empfehlen Wiener Forscher. Denn je mehr und ausgefallenere Instrumente in den verschiedenen Stilen gerade verwendet werden, umso schlechter sind die Verkaufszahlen, so die Wissenschaftler.

Stefan Thurner und sein Team vom Institut für Wissenschaft komplexer Systeme der Medizinischen Universität Wien untersuchten, welche und wie viele verschiedene Instrumente zwischen 1955 und 2011 auf den Alben von 374 populären Musikstilen zu hören waren.

Sie nutzten dabei die Online-Datenbank "Discogs" mit Daten von mehr als 500.000 Künstlern und ebenso vielen Alben. Dabei unterschieden sie Musikstile von niedriger "instrumentaler Komplexität" mit Allerwelts-Besetzungen und jene Stile, die eine große Vielfalt an Instrumenten verwenden, welche auch kaum in anderen Musikrichtungen zu hören sind.

Folk Rock auf hoher Komplexitäts-Stufe
Bei manchen Musikrichtungen änderte sich die instrumentale Komplexität während dieser gut 50 Jahre dramatisch, bei manchen kaum, berichten sie. So seien New-Wave- und Disco-Musik in den 1970er-Jahren auf der Komplexitätsleiter rasch nach oben geklettert und kurz darauf wieder auf ein niedrigeres Level gefallen. "Andere Stile wie Folk Rock blieben jedoch auf konstant hohen Komplexitäts-Stufen", erklärten die Wissenschaftler.

Entwickelt sich ein neuer Stil, springen immer mehr Musiker auf und die Vielfalt der Instrumente steigt, berichten die Forscher im Fachmagazin "PLOS One". Die Verkaufszahlen kletterten jedoch typischerweise dann in die Höhe, wenn die instrumentale Komplexität abnimmt. "Die Musik wird in Bezug auf die Instrumentation also immer schematischer und formelhafter, sobald der kommerzielle Erfolg einsetzt und ein Stil zum Mainstream wird", meinte Thurner im Gespräch.

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