Science statt Fiction

Australische Forscher entwickeln Laser-Traktorstrahl

Wissenschaft
10.09.2010 09:43
Eine Erfindung, die man sonst lediglich aus der Science Fiction kennt, haben nun australische Forscher entwickelt: einen Traktorstrahl. Nur mit Hilfe von Lasern können sie Objekte - wenn auch sehr kleine - über größere Strecken hinweg bewegen.

Professor Andrei Rode und sein Team am Laser-Physik-Zentrum der Australia National University (ANU) in Canberra haben den Laserstrahl entwickelt, der sehr kleine Partikel eineinhalb Meter weit transportieren kann. Rodes Meinung nach sind weitere Strecken von bis zu zehn Metern problemlos möglich, lediglich der Laser seines Teams habe den Transportweg beschränkt.

Schon bisher ist es Physikern möglich, winzig kleine Partikel in der Größe von Bakterien mit Hilfe von Lichtwellen wenig Millimeter zu bewegen, allerdings nur in einer Flüssigkeit. Der neue Traktorstrahl arbeitet jedoch völlig anders und soll laut Rode Objekte, die hundertmal größer sind, von einem Ort zum anderen befördern können.

Hohle Laser-Pipeline lässt Glaspartikel schweben
Der Laserstrahl, der auf kleine Glaspartikel gerichtet wird, ist quasi hohl, er hat einen "dunklen Kern", wie Rode auf der ANU-Website erklärt. Während sich nun die Luft rund um die Partikel erhitzt, bleibt die Mitte kühl. Die Schwerkraft, Luftströme und Luftmoleküle stoßen die Partikel nach außen hin an, sodass sie auf einer Seite Kontakt mit dem Laser haben. Dies erzeugt einen kleinen Schub, der die Materie wieder in die dunkle Mitte zieht. So können die Partikel wie in einer hohlen Laser-Pipeline bewegt werden, erläutert Rode.

Kein Traktorstrahl im Weltraum
Zum Einsatz kommen könnte der Traktorstrahl zum Beispiel beim Transport von gefährlichen Substanzen und Mikroben, so die Zukunftsvorstellung der Forscher. Auch beim Zusammenbauen kleinster Maschinenteile und elektronischer Komponenten könnte die Technologie künftig zum Einsatz kommen. Nur eine Einschränkung müssen Science-Fiction-Fans - zumindest vorerst - in Kauf nehmen: Im Vakuum und somit im Weltraum würde die Technologie nicht funktionieren, so Rode.

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