Frau angezündet

Hauptverdächtiger “Cretu” im Verhör nicht geständig

Wien
18.06.2010 11:42
Jener Mann, der am Mittwochabend im Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf eine 35-jährige Prostituierte in Wien als Hauptverdächtiger festgenommen worden war, ist nicht geständig, berichtete die Polizei am Freitag. Die Einvernahme des mutmaßlichen Täters mit dem Spitznamen "Cretu" dauere noch an.

Der mit EU-Haftbefehl gesuchte "Cretu" wurde von der Sondereinheit Cobra in einer Wohnung am Alsergrund gefasst. Ebenfalls festgenommen wurden zwei rumänische Landsleute des 29-Jährigen. Sie haben mit dem Verbrechen an der Prostituierten aber offenbar nichts zu tun.

Ein weiterer Mann, nach dem als Mittäter gefahndet wurde, ging der Polizei ebenfalls am Mittwochabend in die Falle: Nach der Verhaftung "Cretus" legten sich Beamte des Landeskriminalamts bei der Wohnung auf die Lauer - so lange, bis der Gesuchte dort eintraf. Zudem wurde bereits am 8. Juni nach einer Zielfahndung der Cousin "Cretus", der ebenfalls an dem Anschlag beteiligt gewesen sein soll, in Amsterdam gefasst.

Warten auf Auslieferung von "Cretus" Cousin
Für die Klärung der Frage, wer von den Verdächtigen mit welcher Funktion an dem Attentat beteiligt war, müsse man die Auslieferung des in den Niederlanden geschnappten Cousins noch abwarten. Laut Staatsanwaltschaft Wien könnte das eine Woche, aber auch einen Monat dauern.

Offen blieb zunächst, in welcher Beziehung "Cretu" alias Bogdan Adrian N. (29) zu der ungarischen Prostituierten stand, in deren Wohnung er schlussendlich festgenommen wurde. Auch der wochenlange Verbleib des 29-Jährigen zwischen Tatzeit und seiner Festnahme in Wien ist ungeklärt. Die Ermittler hatten zunächst angenommen, dass sich der Mann ins Ausland abgesetzt haben könnte.

Als Hintergrund der Tat gelten - und das scheint sicher - Streitigkeiten im Rotlichtmilieu: "Cretu" soll Standplatz-Gebühren verlangt haben. Die 35-jährige Florentina M. weigerte sich angeblich zu zahlen.

Prostituierte lebensgefährlich verletzt
Florentina M. war in den frühen Morgenstunden des 16. Mai im Eingangsbereich des Lokals "Fantastic" in der Laxenburger Straße mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet worden - mehrere Männer ergriffen daraufhin die Flucht. 20 Prozent der Haut des Opfers sind verbrannt, der Zustand der 35-Jährigen war zunächst kritisch - sie wird im Wiener AKH behandelt.

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