Zwei Tourengeher starben im März dieses Jahres in Obergurgl im Tiroler Ötztal bei einem Lawinenunglück. Die Ermittlungen gegen den einheimischen Bergführer, der die Tour damals geleitet hatte, wurden jetzt eingestellt, so die Staatsanwaltschaft Innsbruck auf „Krone“-Nachfrage.
Drei Mitglieder der geführten Skitourengruppe, die aus fünf Bergsteigern und einem Bergführer bestand und sich am Weg zum Schalfkogel (3537 Meter) am Ramolkamm befand, wurden am 24. März auf rund 2800 Meter Seehöhe von einem Schneebrett erfasst.
Das Trio – 58, 60 und 62 Jahre alt – wurde rund 150 Meter über felsiges Gelände mitgerissen, der Schnee kam direkt am Rand des Gurgler Ferners zum Stillstand. Während der 62-Jährige etwas oberhalb talauswärts teilverschüttet lag, „spülte“ das Schneebrett die beiden anderen in die Randspalte und verschüttete sie darin in 30 Meter Tiefe einen Meter.
Dem Bergführer war kein sorgfaltswidriges Verhalten nachweisbar.
Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck
Bild: Birbaumer Christof
Schneebrett nicht vorhersehbar
Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen gegen den einheimischen Bergführer ein. „Die wurden Ende August eingestellt“, informierte Hansjörg Mayr, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft. „Dem Bergführer war kein sorgfaltswidriges Verhalten nachweisbar“, erklärt Mayr. Der Abgang des Schneebretts sei für ihn nicht vorhersehbar gewesen.
Auch 2024 keine Anklage gegen Bergführer
Auch ein Jahr zuvor war nach einem Lawinenunglück mit drei Toten in Vent im Ötztal das Ermittlungsverfahren gegen vier Bergführer eingestellt worden.
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