2. Durchgang nötig

Zypern: Stichwahl entscheidet über neuen Präsidenten

Ausland
17.02.2013 20:46
Bei der Präsidentschaftswahl in Zypern wird es am 24. Februar eine Stichwahl geben. Nach amtlichen Angaben hat der konservative Politiker Nikos Anastasiades (Bild) die erste Runde am Sonntag zwar deutlich gewonnen. Doch verfehlte er die Marke von mehr als 50 Prozent, um bereits im ersten Durchgang zum Sieger erklärt zu werden. Anastasiades bekam letztlich deutlich weniger Stimmen als in den Prognosen vorhergesagt.

Nach Auszählung von fast allen Stimmen entfielen auf den 66-Jährigen knapp 45,4 Prozent, wie das Innenministerium am Sonntagabend mitteilte. Damit muss er sich in einer Woche einer Stichwahl stellen. Dabei wird Anastasiades gegen den Linkspolitiker Stavros Malas antreten, der auf 26,9 Prozent der Stimmen kam. Dritter wurde der Vertreter der politischen Mitte, Giorgos Lillikas, mit 24,9 Prozent. Wahlberechtigt waren rund 545.000 Zyprioten.

Präsident Zyperns war bisher als einziges kommunistisches Staatsoberhaupt in der Europäischen Union Demetris Christofias. Er trat nicht wieder an. Als Grund dafür nannte er die festgefahrenen Verhandlungen zwischen griechischen und türkischen Zyprioten über eine Wiedervereinigung des Landes.

Neuer Präsident vor schwieriger Aufgabe
Hauptaufgabe des neuen Präsidenten wird es sein, dem infolge der griechischen Finanznöte ebenfalls in Schwierigkeiten geratenen Inselstaat Finanzhilfen von EU und Internationalem Währungsfonds zu sichern. Die Staatskassen des Euro-Landes werden nach offiziellen Angaben Ende März leer sein.

In die Bredouille gebracht haben Zypern vor allem infolge der Griechenland-Krise stark gestiegenen Zinsen für Staatsschulden sowie seine marode Wirtschaft. Diese leidet zudem unter einer extremen Exportschwäche: Haupthandelspartner ist Griechenland.

Zypern hatte im Juni eine Anfrage auf Hilfe aus dem Euro-Rettungsfonds gestellt und benötigt nach eigenen Angaben rund 17 Milliarden Euro. Anastasiades hatte im Wahlkampf die Notwendigkeit strikter Sparmaßnahmen betont, um die Vorgaben der internationalen Gläubiger zu erfüllen.

EU-Recht gilt nur im Süden der Insel
Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union und hat 2008 den Euro eingeführt. Das EU-Recht gilt vorerst jedoch nur im Süden der Insel im östlichen Mittelmeer. Denn im seit 1974 von der türkischen Armee besetzten Norden liegt die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern.

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