Nach Russland
Zieht jetzt auch der Iran für Assad in den Krieg?
Der Iran hat nach libanesischen Angaben Hunderte Kämpfer nach Syrien entsandt, um sich an einer Bodenoffensive in Rebellen-Gebieten im Norden des Landes zu beteiligen. Die Truppen seien vor zehn Tagen mit Waffen in Syrien eingetroffen, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag in Beirut. Die libanesische Hisbollah-Miliz bereite sich ebenfalls darauf vor, an der Bodenoffensive mit der syrischen Armee teilzunehmen, hieß es weiter. Die russische Luftwaffe werde den Einsatz mit Luftangriffen unterstützen. Ziel sei es, von den Rebellen gehaltene Gebiete zurückzuerobern.
Iran sieht russische Luftangriffe als ersten praktischen Schritt
Teheran begrüßte am Donnerstag jedenfalls den Einsatz russischer Kampfflugzeuge in Syrien - und kündigte seine Unterstützung an, ohne dabei nähere Angaben zu machen. "Das ist ein erster praktischer Schritt im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat, um eine Lösung zu ermöglichen", kommentierte Außenamtssprecherin Marziyeh Afkham die russischen Luftschläge. Der russische Einsatz sei auch im Einklang mit völkerrechtlichen Standards, weil er offiziell von der syrischen Regierung angefordert worden sei. Daher werde der Iran das russische Engagement auch unterstützen, sagte die Sprecherin nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars. Wie Russland ist auch der Iran auf der Seite des syrischen Präsidenten.
USA und Saudi-Arabien zweifeln an IS-Zielen
Die USA und zuletzt auch Saudi-Arabien bezweifeln allerdings, dass der russische Einsatz dem IS gilt - sie sehen andere Rebellen, die seit mehr als vier Jahren gegen die Truppen Assads kämpfen, als Hauptziele. Ein Regierungssprecher in Moskau erklärte zuletzt, die Bombardements richteten sich generell gegen eine Reihe bekannter Islamistenorganisationen, nicht nur gegen den IS. "Die Ziele werden in Zusammenarbeit mit dem syrischen Militär in Syrien ausgewählt", sagte Dmitri Peskow.
Lawrow: Gemäßigte Rebellen für Russland keine Terroristen
Russlands Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete die oppositionelle Freie Syrische Armee am Donnerstag als wichtigen Teil des politischen Prozesses in dem Bürgerkriegsland. Die Rebellengruppe sei keine Terrororganisation, so Lawrow, der damit auf Vorwürfe des Westens reagierte, dass auch moderate Kräfte und Zivilisten Opfer russischer Bombenangriffe in Syrien geworden seien. Russland weist dies zurück. Der Minister betonte, dass Russland genau wie die US-geführte Koalition nicht nur gegen den Islamischen Staat kämpfe, sondern auch gegen andere Terrorgruppen wie etwa die Nusra-Front.
Der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, rief am Donnerstag zu einer Stärkung des Militärs zur Abschreckung der Feinde der Islamischen Republik auf. "Die Streitkräfte müssen dringend ihre Bereitschaft verstärken, sodass der Feind es gar nicht wagt, anzugreifen", wurde Khamenei von iranischen Nachrichtenagenturen zitiert.
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