USA mit Russen einig
Sicherheitsabstand für Kampfflugzeuge in Syrien
Bisher habe es "eine Handvoll" Fälle im Luftraum über Syrien gegeben, die Washington als unsicher einstufe, sagte Cook. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen im Pentagon, dass sich einmal ein russischer Kampfjet einem US-Flugzeug auf 150 Meter genähert habe. In einem weiteren Fall habe die Entfernung einer russischen Maschine zu zwei US-Jets weniger als 500 Meter betragen. Auch die Türkei hatte in den vergangenen zwei Wochen von Zwischenfällen mit russischen Kampfjets berichtet, zudem war zuletzt eine Drohne im türkischen Luftraum abgeschossen worden.
Welche konkreten Entfernungen zwischen Flugzeugen und Drohnen nun von Moskau und Washington als "sicher" eingestuft wurden, blieb allerdings unklar. Das Pentagon machte dazu keine Angaben, das Dokument sei auf Bitten der russischen Seite nicht veröffentlicht worden, hieß es. Für den Fall, dass Piloten in der Luft nicht direkt miteinander sprechen könnten, gebe es am Boden einen weiteren Kommunikationskanal.
Russland sieht "wichtigen Schritt"
Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem "wichtigen Schritt". Der Text des Memorandums zur Vorbeugung von Zwischenfällen sei "präzise abgestimmt" worden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow in Moskau. "Wir hoffen, dass dieses Dokument für die Luftstreitkräfte aller Länder der Anti-IS-Koalition gelten wird. Die USA haben sich verpflichtet, die Regeln an alle ihre Partner weiterzugeben, die in Syrien operieren", sagte der Offizier.
Russland und eine US-geführte Koalition fliegen im Bürgerkriegsland Syrien Luftangriffe, die aber nicht miteinander koordiniert werden. Russland fliegt seine Angriffe erst seit Ende September, um nach eigener Darstellung "Terroristen" wie jene vom Islamischen Staat zurückzudrängen. Washington wirft Moskau jedoch vor, vor allem vom Westen unterstützte gemäßigte Rebellen anzugreifen, um Machthaber Bashar al-Assad zu stärken.
Kanada zieht Kampfjets aus Syrien ab
Unterdessen will Kanada seine Kampfflugzeuge aus Syrien und dem Irak abziehen - das hat der neue Ministerpräsident Justin Trudeau am Dienstag angekündigt. Trudeau sagte am Abend nach Angaben des Senders CBC in einer Pressekonferenz, er habe US-Präsident Barack Obama telefonisch davon unterrichtet. Einen Zeitpunkt nannte Trudeau nicht. Kanada hat sich bisher mit einigen CF-18 Hornet-Bombern an der von den USA geführten Koalition gegen den IS beteiligt.
Trudeau sagte, Kanada werde sich auch weiter am Anti-IS-Kampf beteiligen. Er habe Obama aber klargemacht, dass er sich an das Versprechen aus dem Wahlkampf halten und die Flugzeuge abziehen werde.
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