Bakterien wuchern
See verseucht: 400.000 US-Bürger ohne Trinkwasser
Bereits seit Jahren gedeihen die giftgrünen Cyanobakterien – früher fälschlicherweise als "Blaualgen" bezeichnet – im Erie-See, aus dem die Stadt Toledo ihr Trinkwasser bezieht. Wie die Stadtverwaltung nun mitteilte, wurden in zwei Wasserproben der städtischen Wasseraufbereitungsanlage zu hohe Werte des giftigen Microcystin, das in den Bakterien enthalten ist, entdeckt.
Am Sonntag waren die Werte zwar gesunken, aber weitere Tests seien nötig, um Risiken auszuschließen, zitierte die "Detroit News" Bürgermeister Michael Collins. Das Trinkwasser von rund 400.000 Menschen ist durch die Toxine verseucht. Der Gouverneur von Ohio, John Kasich, rief für drei Gemeinden den Notstand aus. Soldaten der Nationalgarde, Kirchengruppen und freiwillige Helfer verteilten Trinkwasser in Flaschen an die Einwohner.
Düngemittel verursachen Bakterien-Wachstum
Nach Angaben des Roten Kreuzes kann Microcystin im Trinkwasser Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Beeinträchtigungen der Leberfunktion verursachen. Auch ein Abkochen des Wassers hilft nicht, da dadurch die Konzentration des Giftes sogar noch ansteigt. Wegen der Einleitung von auf Farmen verwendeten Düngemitteln wuchern in dem Gewässer die Cyanobakterien. Zuletzt kam es im Sommer 2011 zu einer explosionsartigen Ausbreitung der Bakterien im Erie-See.
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