"Premiere" für Ärzte

Ebola-Patient wird in Deutschland behandelt

Ausland
27.08.2014 12:28
Erstmals behandeln Ärzte in Deutschland einen Ebola-Patienten. Ein Spezialjet mit dem infizierten Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation an Bord ist am Mittwochvormittag auf dem Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel gelandet. Die Feuerwehr brachte den Patienten mit einem Isolierrettungswagen in das Behandlungszentrum für hoch ansteckende Erkrankungen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Der Patient ist ein Epidemie-Experte aus dem Senegal. Der WHO-Mitarbeiter habe sich beim Einsatz in einem Labor in Sierra Leone infiziert, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt. Er betonte, für die Menschen in Hamburg gebe es keine Gefahr: Eine Ansteckung sei nur im direkten Kontakt mit einem Patienten möglich - etwa durch Körperflüssigkeiten.

Die WHO habe beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angefragt, ob der Mitarbeiter in Hamburg behandelt werden könnte, sagte Schmidt. In Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde sei dann die Entscheidung gefallen, dass der Patient kommen könne. Der Jet mit dem Mann landete schließlich am Geschäftsfliegerzentrum des Flughafens, ein Konvoi aus Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen holte den Patienten ab.

Bereits Ende Juli hatte die WHO beim UKE angefragt, ob ein Mitarbeiter einer Gesundheitsorganisation dort versorgt werden könnte. Der Arzt starb jedoch, bevor er zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden konnte. Bereits damals hatte das UKE betont, die Sicherheitsvorkehrungen seien so hoch, dass es für Mitarbeiter und Öffentlichkeit keinen Grund zur Sorge gebe.

Westafrika leidet derzeit unter einer Ebola-Epidemie, die Ausbreitung des tödlichen Virus' konnte bisher nicht gestoppt werden. Insgesamt starben seit Beginn des Jahres in Nigeria, Guinea, Liberia und Sierra Leone mehr als 1.400 Menschen an dem Virus. Auch medizinische Helfer infizierten sich in beispiellosem Ausmaß mit dem Virus. Bisher steckten sich laut WHO mehr als 240 Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter an, über 120 davon sind gestorben.

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