"Beyond Earth"

“Civilization” trifft Riesenwürmer und Seemonster

Spiele
04.11.2014 09:59
Nur etwas mehr als ein Jahr hat es gedauert, bis "Civilization"-Fans wieder in neue Abenteuer aufbrechen können. Diesmal verschlägt es die Weltenbauer in "Beyond Earth" auf fremde Planeten, um in den Wettstreit mit fiesen Gegenspielern und Aliens zu treten. Neue Einheiten, außerirdische Gegner und auch völlig fremdartige Lebenswelten sorgen dabei dafür, dass auch dieser neue Spross der "Civilization"-Familie wieder viel Spaß bereitet.

Der Startschuss der neuen Zivilisation fällt diesmal in einem gigantischen Flüchtlingslager auf der Erde, wo einige wenige ausgewählt werden, um auf fremden Planeten dem menschlichen Leben neue Perspektiven und Lebensräume zu verschaffen. Gefördert von einem der irdischen Sponsoren (etwa der Panasien-Kooperative, der Slawischen Föderation, des Kavithanischen Protektorats oder der Afrikanischen Union) startet der Spieler mit diversen Vorteilen in das Abenteuer. Auch die Wahl der Kolonisten, des Raumschiffs, dessen Fracht und des Zielplaneten legen schon früh gewisse Entwicklungstendenzen des menschlichen Außenpostens fest.

Danach beginnt das Spiel durch die Wahl des Standortes der neuen Stadt - wobei die Landemöglichkeiten stark eingegrenzt sind und nur durch die Art des Raumschiffes optimiert werden können. Während unsere Erkunder die fremde Welt in Augenschein nehmen, landen auch bereits die ersten anderen Kooperativen auf dem Planeten und gründen ihre Ausgangsstädte. Die ersten Probleme werden dabei aber weniger die anderen menschlichen Zivilisationen bereiten als vielmehr die fremden Lebensformen, die sich bereits früh bemerkbar machen.

Friedliches Zusammenleben oder erbitterter Kampf?
So trifft man an Land auf Wolfskäfer, Manticores, die besonders schlagkräftigen Belagerungswürmer oder aber auch Meerdrachen und Kraken zu hoher See, die einem den Aufbau der eigenen Kolonie schwer machen und Handelsrouten, aber auch weitere Erkundungen behindern. Eine der frühen Entscheidungen ist daher, ob man mit diesen fremdartigen Wesen zusammenleben will und sie erst durch seine eigene Dominanz verdrängt oder ob man sie schlichtweg von der Oberfläche des Planeten löscht und ihre Nester zerstört.

Neben den außerirdischen Lebensformen heißt es aber vorerst auch, mit den feindlichen Umweltbedingungen klarzukommen. Miasmischer Nebel etwa zieht Einheiten Lebenspunkte ab und behindert die eigene Ausbreitung, tiefe Gräben und hohe Berge fordern lange Umwege. Erst erweiterte Forschung und neue Entdeckungen können hier schön langsam Abhilfe verschaffen und ermöglichen die Anpassung der eigenen Zivilisation an die fremde Welt. Drei verschieden auszuprägende Affinitäten (Harmonie, Reinheit, Vorherrschaft) verschaffen dabei gewisse Vorteile, die nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf die Wirkung der Einheiten auswirken.

Gerade im weiteren Verlauf des Spiels ist die Wahl der Affinität von entscheidender Bedeutung, die - vor allem beim Versuch, das Spiel militärisch zu gewinnen - über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Zudem verleiht sie den zuvor eher gleichmacherisch daherkommenden Zivilisationen markige Unterscheidungsmerkmale und verleiht ihnen ein ganz neues Gesicht.

Nur gesunde Kolonien überleben lang
Von der Spiellogik hat sich wenig gegenüber der "Civilization V"-Reihe geändert, die Welt basiert also weiterhin auf sechseckigen Feldern und die Stapelung von Einheiten ist nach wie vor nicht möglich. Völlig anders sind hingegen die Rohstoffe, die einem der neue Planet liefert (Schwebstein, Xenomasse u.a.). Vor allem zu Beginn des Spiels ist zudem dringendst darauf zu achten, dass der Energiehaushalt, aber auch die Gesundheitsstufe in Einklang mit der Expansion gehalten wird. Geforscht wird diesmal nicht in Entwicklungslinien, sondern in einem Netz aus Knoten und Seitensträngen.

Fazit: "Civilization - Beyond Earth" ist keine völlige Neuinterpretation der Spielreihe, sondern unterscheidet sich vor allem in der Aufmachung von seinen (zu Recht) hochgelobten Vorgängern. Gerade aber weil diese bereits so harmonisch zusammengeschmiedet wurden, lässt sich aus diesem Umstand kein Vorwurf an die Macher zimmern. Der Spielspaß, den "Civilization V" bereits bereitet hat, wird hier nicht nur konserviert, sondern auch durch kleine, aber feine Änderungen neu belebt.

Zu beachten ist aber, dass es sich bei "Beyond Earth" nicht um einen Nachfolger des Kult-Klassikers "Alpha Centauri" handelt! Dies liegt vor allem daran, dass die Rechte für das Spiel nicht bei Firaxis liegen, wie ein Entwickler von "Brave New World" bereits vor einem Jahr im Gespräch mit krone.at verriet. Selbst eingefleischten "Centauri"-Fans könnten durch dieses Spiel aber einige durchwachte Nächte bevorstehen.

Plattform: PC
Publisher: 2k
krone.at-Wertung: 10/10

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