Studie deckt auf:

Österreicher gegen Mountainbiker in Waldgebieten

Österreich
29.05.2015 13:12
Für die Österreicher ist der heimische Wald ein identitätsstiftendes Element, auf das sie stolz sind. Für 63 Prozent der 16- bis 75-Jährigen soll Mountainbiken daher nur auf den dafür gekennzeichneten Wegen möglich sein, tatsächlich bewegt sich aber ohnehin nur ein Prozent der Gesamtbevölkerung abseits der erlaubten Routen.

Bei der Studie des Meinungsforschungsinstitutes GfK wurden 1.000 Personen von 16 bis 75 Jahren befragt. 80 Prozent der Teilnehmer besitzen ein Fahrrad, zehn Prozent von ihnen verwenden es auch im Wald, hieß es am Donnerstag in Wien. Neben Spazierfahrten und Ausflügen (50 Prozent) nutzen 24 Prozent der Befragten ihr Rad für Sport und Fitness. Sechs Prozent aus dieser Kategorie gaben an, im Wald auch abseits gekennzeichneter Routen unterwegs zu sein. "Auf die Gesamtbevölkerung aufgerechnet ist das gerade einmal ein Prozent", erklärte Rudolf Bretschneider von GfK.

68 Prozent halten Biker für Störenfriede
Genau dieses Verhalten ist es, das 63 Prozent der Befragten nicht sehen wollen, weitere 24 Prozent stimmten der Aussage, dass die Radfahrer nur auf entsprechenden Wegen unterwegs sein dürfen, "etwas" zu. 68 Prozent der 16- bis 75-Jährigen meinen außerdem, dass Mountainbiker, die nicht auf den dafür vorgesehenen Wegen fahren, andere Waldbesucher und das Wild stören, 23 Prozent stimmten dem "etwas" zu. Der Aussage, dass Mountainbiken generell überall im Wald erlaubt sein soll, stimmte jeder Zweite "gar nicht" zu. 15 Prozent der Befragten sprachen sich für die Öffnung des Waldes für Radfahrer aus. Ein Drittel der Teilnehmer war der Meinung, dass das momentan 27.000 Kilometer lange, österreichische Mountainbike-Netz ausreichend ausgebaut ist.

Bevölkerung will keine generelle Öffnung
"Die Studie zeigt ganz klar: Eine generelle Öffnung des Waldes ist keineswegs der Wille der österreichischen Bevölkerung", zog Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der Landwirtschaftskammer, Bilanz. Er verwies dabei unter anderem auf Gefahren für naturgeschützte Gebiete ("Natura 2000-Gebiete"), die durch Mountainbiker entstehen könnten. "Große Flächen davon sind Wald und die Besitzer sind mit strengen Auflagen konfrontiert. Beispielsweise ist dort die Bewirtschaftung in der Brutzeit geschützter Vögel untersagt. Mountainbiker können aber nicht wissen, wo im Wald Brutgebiete oder Ruhezonen für Wildtiere eingerichtet sind", erklärte er.

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