Chile siegt mit 4:2

Messi beendet Teamkarriere nach Copa-Niederlage

Sport
27.06.2016 07:35

Der argentinische Topstürmer Lionel Messi hat nach der schmerzlichen Niederlage im Finale der Copa America seine Teamkarriere beendet. "Für mich ist das Nationalteam vorbei", sagte Messi in der Nacht auf Montag (Ortszeit) vor Journalisten in East Rutherford (New Jersey), nachdem er im Elfmeterschießen gegen Chile das Tor nicht getroffen hatte. Chile siegte schließlich mit 4:2.

"Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht imstande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen", meinte Messi. Der fünffache Weltfußballer vom FC Barcelona war im Endspiel von East Rutherford zuvor tragische Figur gewesen. Argentinien erarbeitete sich gegen Titelverteidiger Chile die besseren Chancen, nach torlosen 120 Minuten fiel die Entscheidung jedoch erst im Elferkrimi. Da schoss Messi den ersten argentinischen Elfer über die Latte. Chile siegte schlussendlich mit 4:2, ein völlig aufgelöster Messi vergoss danach auf dem Spielfeld Tränen.

"In der Kabine habe ich gedacht, dass ist das Ende für mich in der Nationalmannschaft, es soll für mich nicht sein. Es herrscht eine riesige Enttäuschung, einmal mehr. Ich habe einen Elfer vergeben, der so wichtig war", sagte ein untröstlicher Messi später. 2007, 2015 und 2016 gelang es Argentiniens Rekordtorschützen in drei Finalspielen der Copa America nicht, den Titel für sein Land zu holen. 2014 scheiterten die Argentinier mit ihrem Star zudem im WM-Finale an Deutschland (0:1 n.V.).

Social-Media-Kampagne für Superstar
Messis Teamkollegen hofften auf eine Kehrtwende ihres Kapitäns. "Ich denke, Leo hat das im Moment der Enttäuschung gesagt", meinte Torhüter Sergio Romero. In seiner Heimat wurde die Kunde aus den USA geschockt aufgenommen. Die Sportzeitung "Ole" initiierte eine Social-Media-Kampagne, um Messi zum Verbleib zu überreden. Nicht zur Entspannung trugen allerdings Berichte bei, wonach Javier Mascherano - Messis Klubkollege bei Barcelona - ebenfalls aus dem Nationalteam zurücktreten werde.

Argentinien wartet seit dem insgesamt 14. Copa-Gewinn im Jahr 1993 auf einen Erfolg bei einem großen Turnier. Die Endspiele des Confederations-Cups eingerechnet, setzte es für die südamerikanische Fußball-Großmacht zuletzt sieben Finalniederlagen hintereinander. Der "Fluch" hielt an. Auch in der Jubiläumsausgabe der Copa America wurden die Argentinier ihrer Favoritenrolle nicht gerecht.

Dabei hätten der alleine auf das Tor ziehende Gonzalo Higuain (21.) und der eingewechselte Sergio Aguero (84.) während der regulären Spielzeit alles klar machen können. Als mit Higuain und Ever Banega diejenigen Spieler ausgewechselt wurden, die im Jahr zuvor im Elferschießen gegen Chile gepatzt hatten, wurde Messi schlussendlich zur tragischen Figur. Der 109-fache Internationale hatte sein Team zuvor mit fünf Toren ins Finale geführt und dabei die Rekordmarke von Gabriel Batistuta mit seinem 55. Tor in der Nationalelf übertroffen.

Unvollendete Karriere
Mit dem FC Barcelona hat Messi viermal die Champions League, achtmal die spanische Meisterschaft, viermal den spanischen Cup und dreimal die Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. Mit Argentinien wurde der mit 13 Jahren nach Spanien gezogene Messi 2005 U20-Weltmeister und 2008 Olympiasieger. Mit dem A-Team bleibt "La Pulga" (der Floh) die Krönung verwehrt, seine internationale Karriere wird als unvollendet in die Geschichtsbücher eingehen. Daran könnte einzig ein allfälliger Rücktritt vom Rücktritt noch etwas ändern.

Danach schaut es allerdings vorerst nicht aus, denn Messi bezeichnete den Rücktritt noch am Sonntag als "das Beste für alle. In erster Linie für mich, aber auch für jeden anderen". In einem emotionalen Moment meinte er, dass dies gewissen Leuten entgegen käme. "Ich denke, es gibt einige, die es so wollen. Die nicht zufrieden sind, so wie wir nicht zufrieden sind, ein Finale zu erreichen und es nicht zu gewinnen."

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(Bild: KMM)



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