Strafe verdoppelt

Handy hinterm Steuer ist “Hobby Nr. 1”

Oberösterreich
04.10.2007 19:26
Hinterm Steuer wird mit dem Handy so viel gequasselt wie noch nie! Allein im Vorjahr kassierten in Oberösterreich 10.963 Landsleute Strafmandate. Das soll in Zukunft - wie berichtet - doppelt so teuer werden und 50 Euro kosten. Doch selbst die Polizei zweifelt, ob das langfristig etwas bringt.
„Das Handyverbot wird sehr häufig ignoriert. Ich bin sowohl dienstlich als auch privat sehr viel unterwegs - oft hat man das Gefühl, die Leute telefonieren praktisch pausenlos. Manche hören nicht einmal auf, wenn der Streifenwagen mit Blaulicht neben ihnen fährt“, wundert Oberst Josef Reiter, den Chef der

 oö. Landesverkehrsabteilung der Polizei, schon lange nichts mehr: „Oft fährt einer einen rechten Blödsinn oder zuckelt mit dem Auto dahin. Und wenn man diesen Lenker dann einholt, ist es nicht irgend ein altes ,Mutterl` sondern ein junger Hupfer, der mit dem Handy telefoniert.“


Laut Statistiken unterhalten sich 75 Prozent der Oberösterreicher während der Fahrt übers Mobiltelefon. Und weil der Dauerplausch hinterm Lenkrad schon allgemein quasi zum Hobby geworden ist, fürchtet Reiter auch, dass die nun angekündigte Strafverdoppelung langfristig gesehen wenig bringen wird: „Das schreckt die meisten Lenker wahrscheinlich auch nur vorübergehend ab.“


Bei unserer aktuellen „Krone“-Umfrage bekannten sich allerdings nur die wenigsten zum „Quasselsport“. Bei den Profis der Einsatzorganisationen, etwa von Rettung, ÖAMTC oder Polizei, ist außerdem im Dienstfahrzeug ein eigener mobiler Arbeitsplatz vorhanden - und die grassierende „Telefonitis“ ohnedies strengstens verboten.


„Krone“-Umfrage

Franz Platzer (43),
Polizist in Linz: "Ich telefoniere nicht am Steuer. Wir fahren im Dienst zu zweit und haben eine Freisprecheinrichtung."


Paul Reinthaler,
Kommandant beim Linzer Roten Kreuz: "Beim Fahren verwend`ich das Handy nicht, habe nicht einmal eine Freisprecheinrichtung."


Bernhard Bell (30),
Gampern, Pannenfahrer beim ÖAMTC: "Wenn ich ganz ehrlich bin, wird privat schon manchmal bei Anrufen abgehoben."


Tanja Menninger (22)
aus Oed bei Amstetten arbeitet bei der Linzer Handybörse: "Ich telefoniere oft beim Fahren. Ich habe zwar eine Freisprecheinrichtung im Auto, nutze sie aber nur selten, weil das Anstecken zu lange dauert."


Helena Platzer (18),
Studentin aus Linz: "Ich telefoniere nicht, wenn ich hinter dem Lenkrad sitze. Entweder ich bleib´stehen oder ich ruf´zurück. Ich habe ja noch den Probeführerschein."





Foto: Chris Koller


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