“Ich war im Justizpuff”

Nachrichten
05.10.2006 16:20
Das freie Wort

Am 30. September war in der "Kronen Zeitung" zu lesen, dass es spätestens in drei Jahren Besucherzentralen in Gefängnissen geben wird. Die Begründung:

1.Strafgefangene haben Anspruch auf familiäre Beziehungen.

2.Sie sind nach der Enthaftung leichter resozialisierbar.

3.Sie sind in der Haft weniger aggressiv.

Gut. Die Punkte 2 und 3 gelten aber auch für Ledige. Darum sollte man vorausschauend planen und auch den Ledigen Gelegenheit zum Sex im Gefängnis geben. Diese Forderung wird über kurz oder lang sowieso gestellt. Hier offerieren sich wieder drei Möglichkeiten:

1.Man stellt den Männern Prostituierte auf Staatskosten zur Verfügung.

2.Will man etwas sparsamer sein, dann soll man es mit Illegalen (eventuell aus dem ehemaligen Ostblock) probieren.

3.Die billigste Methode ist aber, und da werden mir sicher unsere Emanzen in der Politik zustimmen, inhaftierten Frauen und Männern den Aufenthalt in diesen Zentralen zu ermöglichen. Schließlich und endlich haben ja auch Frauen dieselben Bedürfnisse wie Männer.

Vor allem aber fällt bei einer eventuellen Postensuche nach der Haftentlassung die diskriminierende Bezeichnung "Ich war fünf Jahre in der Justizstrafanstalt" weg. Dann kann man mit Fug und Recht behaupten: "Ich war fünf Jahre im Justizpuff."




Dr. Hannsjörg Kammler, Perg
erschienen am Fr, 6.10.
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