"Elmo"-Mord

Zeuge tauchte nach vier Jahren auf

Salzburg
04.05.2016 16:18

Der rätselhafte Mord vor dem Elmo-Kino, er jährt sich mittlerweile zum fünften Mal: Damals, im Mai 2011, wurde die 38-jährige Ljubica K. direkt vor dem Café in Salzburg-Lehen von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert und tödlich verletzt. Vom Täter fehlt immer noch jede Spur. "Für die Familie sehr schwer, wir können nicht abschließen", sagt eine Angehörige im "Krone"-Interview. So wie jedes Jahr fährt die Familie nach Serbien, wo K. begraben wurde. So auch heuer am Muttertag.

Für die Salzburger Kriminalisten ist dieser einer von gut einen halbem Dutzend ungeklärter Mordfälle. "Das nagt natürlich", gibt Chef-Ermittler Herbert Hanetseder unumwunden zu. Derweil konnte der Tathergang mittlerweile eindeutig geklärt werden, aber trotz intensiver Ermittlungen gibt es keinen konkreten Hinweis zum Täter. "Wir haben insgesamt mehr als 70 Zeugen befragt, leider nichts", schnauft Hanetseder durch.

Derweil gab es erst kürzlich einen viel versprechenden Ansatz: Bisher wussten die Ermittler nicht, was Ljubica K. in der Stunde vor ihrem Tod genau gemacht hat. Dies konnte nun aufgeklärt werden. Dank eines Zeugen, der vier Jahre nach der Tat in Serbien ausgeforscht werden konnte. Wie sich nämlich heraus stellte, war an dem Tat-Abend eine weitere Person im Elmo-Café. Ein Serbe, der illegal in Österreich aufhältig war und sich am Tag nach der Bluttat in seine Heimat absetzte. Über den Bruder konnte er nun ausfindig gemacht und verhört werden. Er wollte von den Ermittlungen nichts mitbekommen haben, schilderte aber, wie er mit Ljubica an dem besagten Abend noch nach Bergheim in ein Lokal gefahren sei. Dort sei er aber ausgestiegen und die 38-Jährige dann alleine zurück in die Stadt gefahren.

Zentrale Aussage: Rangeln um Handtasche
Eine Aussage, die zwar keine Hinweise zum Täter brachte, für den Café-Betreiber aber durchaus Konsequenzen nach sich zog: Er sah sich mit einem Gerichtsverfahren wegen falscher Beweisaussage konfrontiert, nachdem er den "zusätzlichen" Gast in seinem Lokal bislang niemals erwähnt hatte. Letztlich kam er aber mit einem Freispruch davon. "Ich habe mich an ihn nicht mehr erinnert", sagte er. "Wir haben alle Verdächtige überprüft, alle haben ein Alibi", geht Hanetseder weiterhin von einem versuchten Handtaschenraub aus. Eine der zentralen Aussagen bleibt weiterhin jene einer Radfahrerin, die aus der Ferne beobachtet hatte, wie ein Mann mit Ljubica K. um ihre Handtasche gerangelt hatte. "An einen Auftragsmord, wie es einmal geheißen hat, glauben wir auch heute noch nicht", bittet Hanetseder weiter um Hinweise - auch vertraulich (unter 059133 / 50-3333, beim Kriminaldauerdienst). Auch im Sinne der Familie: "Wir denken sehr viel an sie", so die Angehörige traurig. "Es vergeht kein Tag, an dem wir das nicht tun."

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