Der 21. September ist für Porsche und Maco Lostag: Da treffen sich die Zuständigen von Stadt und Land mit der "ökologischen Bauaufsicht" an der Alpenstraße. Einziges Thema: Dürfen die beiden Betriebe mit der Rodung eines Waldstückes beginnen? Sagt die Behörde Nein, ist die Erweiterung der beiden Betriebe arg gefährdet. Dabei schien alles klar: Im Juni 2013 genehmigte die Naturschutzbehörde die Pläne, aber nur mit äußerst strengen Auflagen.
Tunnel für Schlangen, Pflanzen umgesiedelt
Die Firmen mussten einen eigenen Tunnel für Schlangen und anderes Getier bauen - das kostete 60.000 Euro. Frösche, Kröten und Insekten wurden in Kübeln gesammelt und umgesiedelt. Zuletzt musste eine "ökologische Bauaufsicht" auch noch geschützte Pflanzenarten auf den Erweiterungsflächen ausgraben und an andere Stellen verpflanzen - darunter Maiglöckchen, Frühlingsknotenblumen oder den seltenen Türkenbund.
Läuft Bewilligung ab, startet Verfahren neu
Doch dem Sachverständigen der Stadt genügt das nicht, deshalb darf auch die Rodung noch nicht beginnen. Und das ist für Maco und Porsche fatal: Die Bewilligung zur Rodung lief eigentlich Dienstag ab, gibt es da eine weitere Verzögerung, droht auch die Naturschutz-Bewilligung abzulaufen, die nur bis 2016 gilt. Dann müsste das Verfahren ganz von vorn beginnen, was wiederum Jahre dauern würde. Wegen der erneut drohenden Verzögerung platzt nun den Maco-Chefs der Kragen: "Die Modernisierung unserer Produktionsstätte ist nötig", meint Geschäftsführer Guido Felix. "Aber das ist nur sinnvoll, wenn wir die Sicherheit haben, dass wir erweitern können." Sonst droht "die Auslagerung einzelner Produktionsbereiche und der Bau des geplanten Forschungszentrums an einem anderen Standort". Das ist eine unverhohlene Drohung, den Betrieb langsam abzusiedeln...
Ähnlich denkt man beim Porsche-Konzern, der an der Alpenstraße neue Marken präsentieren und die bestehenden Gebäude modernisieren will: "Wenn das Horrorszenario passiert, dass alle Verfahren neu beginnen, wird die Erweiterung bei uns nie mehr ein Thema sein - mit allen negativen Folgen für Standort und Arbeitsplätze", sagt Betriebsrat und SP-Klubchef Berhard Auinger und klagt über "gezielte Verhinderungspolitik".
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