Flüchtlingsnotstand

Mailand: Hunderte Migranten übernachten im Bahnhof

Ausland
11.06.2015 17:26
Mailand ist mit einem akuten Flüchtlingsnotstand konfrontiert. 350 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea erreichten seit Dienstag den Hauptbahnhof der norditalienischen Metropole und übernachteten auf Kartons - in der Hoffnung, weiterreisen zu können. Ganze Familien suchten vergebens nach einer Unterkunft.

Das Rote Kreuz schlug Alarm: Viele Kinder seien erschöpft und unterernährt. Unter den Flüchtlingen seien Krätzefälle festgestellt worden. Unter den Migranten wurden Lebensmittel und Wasser verteilt. Noch unklar sei, wie es mit den Flüchtlingen weitergehen solle.

"Mailand kann es allein nicht schaffen, andere Städte müssen uns helfen", warnte das für Sozialfragen zuständige Stadtratsmitglied Pierfrancesco Majorino. Seit Oktober 2013 habe Mailand bereits 64.000 Migranten versorgt, 10.000 allein seit Jahresbeginn. Jede Nacht würde die Stadt 800 Betten zur Verfügung stellen, das sei jedoch angesichts der massiven Flüchtlingswelle der vergangenen Wochen zu wenig.

Lombardei weigert sich, Migranten aufzunehmen
Die kritische Lage am Mailänder Bahnhof droht, die Polemik zwischen der Region Lombardei und der Zentralregierung in Rom wieder zu entfachen. Der lombardische Präsident Roberto Maroni, Spitzenpolitiker der ausländerfeindlichen Partei Lega Nord, weigert sich, weitere Migranten aufzunehmen, wie es die Regierung von Premier Matteo Renzi verlangt.

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