Ost-Insolvenzen?

bauMax: Österreich-Geschäft soll gerettet werden

Wirtschaft
25.03.2014 11:19
Der Chef des Gläubigerschutzverbandes Creditreform, Gerhard Weinhofer, rechnet damit, dass die strauchelnde Heimwerkerkette bauMax zumindest das Österreich-Geschäft retten könnte. Weniger optimistisch ist er für Osteuropa: Dort und in der Türkei sei mit hohen Schließungskosten zu rechnen, sagte Weinhofer am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal". Firmengründer Karlheinz Essl teilt diese Ansicht nicht, er will alles retten.

Die Chance, dass bauMax in seiner derzeitigen Form erhalten bleibt, schätzt Weinhofer auf "größer als 50 Prozent". Essl (kleines Bild) geht davon aus, dass die Baumarktkette mit dem Geld aus dem geplanten Kunstverkauf an den Staat (siehe Infobox) gerettet werden kann. Zwar stehe jedes Land auf dem Prüfstand und es werde zu einzelnen Schließungen kommen, räumte er ein, ob es Insolvenzen geben werde, werde man aber erst sehen.

Essl: Ost-Expansion rückblickend "nicht gerechtfertigt"
Wie viele andere Unternehmen hat sich auch bauMax mit der Expansion in den Osten übernommen. Diese sei rückblickend "nicht in der Weise gerechtfertigt" gewesen, sagte Essl. "Im Nachhinein kann man das natürlich leicht kritisieren." Jedes Unternehmen, das international tätig sein wolle, brauche eine entsprechende Größe, die Wirtschaftskrise habe jedoch vielen Firmen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Investoren hätten sich zurückgezogen, die Kaufkraft im zentral- und osteuropäischen Raum sei gering, die Arbeitslosigkeit gestiegen.

bauMax ist tief in den roten Zahlen, nicht zuletzt durch die osteuropäischen Tochterfirmen. Allein der rumänische Ableger schrieb 2012 einen Verlust von rund 26 Millionen Euro. In der Türkei betrugen die Verluste 14 Millionen, in Kroatien machten sie fast elf Millionen aus. Im größten Auslandsmarkt Tschechien waren es 2012 6,7 Millionen Euro Verlust, in Bulgarien 6,5 Millionen, in Slowenien 4,2 Millionen. Einzig in der Slowakei machte bauMax einen Jahresüberschuss von 1,1 Millionen Euro. Zahlen für 2013 liegen noch nicht vor.

Nicht alle sind mit Essl-Ankauf glücklich
Eine Sanierung durch den möglichen Verkauf der Essl-Kunstsammlung an die Republik stößt in der Politik nicht überall auf Gegenliebe: "Kein Steuer-Cent für den Ankauf", hieß es am Dienstag aus der FPÖ. Auch das Team Stronach spricht sich dagegen aus: Essl mache es sich "schon sehr einfach", so die Niederösterreich-Obfrau Renate Heiser-Fischer. Eventuell vorhandenes Geld der öffentlichen Hand sollte lieber Einzelpersonen-, kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

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