FPÖ-Neujahrstreffen

Strache spottet über “Querschläger” Freund

Österreich
25.01.2014 16:46
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Samstag beim traditionellen Neujahrstreffen der Freiheitlichen in der "Pyramide" in Vösendorf seine Anhänger auf die EU-Wahl eingeschworen. Der Urnengang müsse zur "Denkzettelwahl" werden, sagte er - und spottete über "Querschläger" Eugen Freund.

Mit der "Doppelspitze" für die EU-Wahl, Andreas Mölzer und Harald Vilimsky, zeige die FPÖ, dass sie "die besten Leute nach Europa" schicke. "Wir brauchen auch keine seltsamen Quereinsteiger", sagte Strache in Richtung SPÖ-Europakandidat Eugen Freund, der "mehr ein Querschläger als ein Quereinsteiger" sei. Die SPÖ solle am Wahltag "einen richtigen Denkzettel" erleben, so Strache.

"Wir sind die Zukunft Europas"
Seine Partei stehe für eine "Kurskorrektur", die FPÖ wolle keine Globalisierung, sondern die "Regionalisierung und Föderalisierung Europas" sei das Ziel. Es müssten die souveränen Nationalstaaten gestärkt werden, sagte Strache, der sich in seiner mehr als einstündigen Rede gegen "Globalisierungswahn, Zentralismus und Eurowahn" aussprach. "Wir sind die Zukunft Österreichs und Europas", rief der Parteichef den laut Parteiangaben etwa 5.000 Besuchern zu.

"Da sind wir die letzte Hoffnung und die einzige Alternative, alle anderen haben sich an den Zentralismus der EU schon verkauft", sagte Strache. Seine Partei sei heute nicht mehr auf eine Klientelpolitik zu reduzieren, sagte er. "Wir sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, während die Roten, Grünen und Schwarzen an den Rand der Gesellschaft wandern."

Strache schloss für den Urnengang sogar sechs Mandate für die Freiheitlichen nicht aus. "Unser freiheitliches Zeitalter beginnt, unsere Zeit kommt!", gab er sich siegessicher. An die Parteigänger appellierte er, sich im Wahlkampf zu engagieren: "Laufen wir, je stärker wir werden, desto mehr werden rot-weiß-rote Interessen Gehör finden."

In Richtung rot-schwarzer Regierung sagte Strache, für diese gelte die "Unfähigkeitsvermutung". SPÖ-Chef Werner Faymann und ÖVP-Obmann Michael Spindelegger seien "nicht für die Politik geeignet", die große Koalition habe seit ihrem Antritt versagt.

Ausschreitungen "eine Schande für Wien"
Für Attacken auf den politischen Gegner nutzte Strache auch die Ausschreitungen am Freitag in der Wiener Innenstadt: Die Demonstrationen seien von roten und grünen Politikern unterstützt worden - und diese hätten damit "ein Klima des Hasses und der Gewalt" geschaffen. "Die rot-grüne Stadtregierung ist eigentlich rücktrittsreif", rief Strache. Denn während die FPÖ einen friedlichen Ball veranstalte, erlebe man "Krawallmacher". "Das ist eine Schande für Wien", so der Parteichef, der das "heilige Demonstrationsrecht" missbraucht sah.

"Die Herrschaften der linksextremen Szene haben gezeigt, dass sie die Demokratie missachten", sagte Strache. Die FPÖ bekenne sich hingegen zur Demokratie und trete "gegen Extremismus und gegen jede Form von Gewalt" ein. Eine scharfe Attacke ritt der FPÖ-Chef gegen die Berichterstattung des ORF zu den Kundgebungen, die er als nicht objektiv einstufte: "Manchmal schämt man sich, dass man diese GIS-Zwangsgebühren bezahlen muss."

Vor der Rede Straches wurden auch Mölzer und Vilimksy - nach der Begrüßung durch den geschäftsführenden niederösterreichischen FPÖ-Landesparteiobmann Christian Höbart - auf die Bühne gebeten. Der bisherige FP-Generalsekretär Vilimsky betonte, es sei klar, dass die FPÖ bei der EU-Wahl zulegen werde. "Die Frage ist nur, wie viel". Nach knapp vier Stunden endete die Veranstaltung mit dem Absingen der Bundeshymne und Konfetti-Regen.

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