Neujahr in Nordkorea

Kim besichtigt Ski-Resort und droht mit Atomkrieg

Ausland
01.01.2014 11:08
Auch zum Jahreswechsel macht der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un von sich reden. Kim hat Medienberichten zufolge ein neu gebautes Ski-Resort besichtigt und sich äußerst zufrieden mit dem Projekt gezeigt. In seiner Neujahrsansprache drohte er hingegen mit einer "massiven nuklearen Katastrophe", sollte in der Region erneut ein Krieg ausbrechen. In seiner Rede, in der Kim auch die jüngste politische "Säuberung" im Land begründete, nannte er seinen exekutierten Onkel indirekt "Schmutz".

Kim sieht sein Regime nach der Hinrichtung seines in Ungnade gefallenen Onkels Jang Song Thaek gestärkt. In seiner Neujahrsansprache am Mittwoch bezeichnete der nordkoreanische Machthaber die jüngste politische Säuberung durch die herrschende Arbeiterpartei als "resolute Aktion". Ohne Jang beim Namen zu nennen, sprach der rund 30-jährige Diktator von der Beseitigung "sektiererischen Schmutzes".

Die Säuberung "von parteifeindlichen und konterrevolutionären Sektierern hat die Partei stärker gemacht", sagte Kim im Staatsfernsehen. Der innere Zusammenhalt der Partei und des Landes habe sich um das "100-Fache" verbessert. Jang und einige seiner Gefolgsleute waren im Dezember hingerichtet worden.

Kim droht mit "Nuklearkatastrophe"
Der Diktator kündigte zudem an, die Beziehungen zum Nachbarn Südkorea im neuen Jahr verbessern zu wollen. Außerdem stehe für ihn die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Landes im Mittelpunkt. Zugleich werde Nordkorea seine militärischen Fähigkeiten weiter ausbauen. Pjöngjang werde "aggressive Bemühungen" unternehmen, die Beziehungen zwischen beiden koreanischen Staaten zu verbessern, so der Machthaber.

Auch Südkorea solle sich um ein besseres Verhältnis zwischen beiden Ländern bemühen. Kim warnte zugleich, dass ein zufälliger militärischer Konflikt zu einem umfassenden Krieg eskalieren und eine "massive Nuklearkatastrophe" auslösen könne. Dadurch wäre auch die Sicherheit der USA gefährdet.

Der Diktator am Sessellift
Zuvor hatte der Diktator am Dienstag das neu erbaute Masik Pass Ski-Resort besichtigt und eine Testfahrt mit einem Skilift unternommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Dabei habe er "mit großer Zufriedenheit" festgestellt, dass alles "tadellos" sei. Zudem habe Kim Anweisung gegeben, die Gäste gut zu behandeln, damit sie die "liebevolle Betreuung durch die Partei" genießen könnten.

Bei einer Visite vor zwei Wochen hatte der nordkoreanische Führer laut KCNA das Ski-Resort bereits als "Zentrum der Aufmerksamkeit der Welt" gepriesen. Es umfasst demnach zehn Pisten und "fast 60 Einrichtungen", die "in Blitzgeschwindigkeit" errichtet worden seien. In dem Skiort gibt es neben einem Hotel auch einen Hubschrauberlandeplatz.

Faible für Luxus-Projekte
Der in der Schweiz ausgebildete Kim hat immer wieder seine Vorliebe für teure Freizeitprojekte gezeigt. So hatte der Diktator etwa einen riesigen Wasserpark, einen Freizeitpark und einen Luxus-Reitclub in der Hauptstadt Pjöngjang und deren Umgebung bauen lassen.

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