4 Jahre nach Bluttat

Winnenden will von Amokläufer-Eltern Schadenersatz

Ausland
25.09.2013 08:59
Die deutsche Stadt Winnenden will mehr als vier Jahre nach dem Amoklauf von Tim K. dessen Eltern auf Schadenersatz klagen. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend beschlossen. Bisher hätten außergerichtliche Verhandlungen keine Einigung gebracht, teilte der Gemeinderat am Mittwoch mit.

Da die Ansprüche der Stadt Ende des Jahres verjähren, sehe man sich gezwungen, Klage beim Landgericht Stuttgart zu erheben, so der Gemeinderat. Es geht um 9,4 Millionen Euro für Folgekosten der Gewalttat.

Kern des Streits der Stadt mit der Versicherung der Familie K. ist die Beurteilung, ob es sich bei den Folgekosten um Sach- oder Personenschaden handelt. Während die Stadt von Ersterem ausgeht und die Kosten für die Renovierung der Schule mit hineinrechnet, sieht die Versicherung Fälle von Personenschaden. Es geht also im Grunde genommen darum, welche Forderungen - jene der Stadt oder jene der Angehörigen der Opfer - einen größeren Anteil der Versicherungssumme bekommen.

Stadt und Opferfamilien konkurrieren miteinander um Geld
"Damit stünde die Stadt Winnenden mit ihren Forderungen gegenüber der Versicherung praktisch in Konkurrenz zu den Forderungen der Angehörigen und Verletzten", teilte die Stadtverwaltung gegenüber der Online-Ausgabe der "Stuttgarter Zeitung" mit. Mit einer Klage werde eine solche Konkurrenzsituation verhindert.

Am 11. März 2009 hatte der damals 17-jährige Tim K. in Winnenden sowie in Wendlingen bei Esslingen ein Blutbad angerichtet. Mit der Waffe seines Vaters erschoss er 15 Menschen und richtete sich danach selbst.

Vater wegen fahrlässiger Tötung verurteilt
Der Vater des Amokläufers wurde später wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte die Tatwaffe unverschlossen im Schrank aufbewahrt.

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