Tempodrosselung

Dorf nutzt Enten als watschelnde Verkehrspolizisten

Österreich
18.07.2012 16:22
In einem kleinen Dorf im Bezirk Hollabrunn sorgen 50 Laufenten für ein sauberes Bachbett. Aber nicht nur - durch ihr besonnenes Watscheln auf den Ortsstraßen haben sie sich zur natürlichen Verkehrsbremse entwickelt.

Gemütlich wackelt in Großmeiseldorf eine Gruppe Laufenten die Straße entlang. Was anderswo für Verwunderung sorgen würde, ist in dem kleinen niederösterreichischen Dorf ein Bild des Alltags geworden.

Ursprünglich hatte Entenvater Hermann Fischer die Tiere angesiedelt, um mit ihrer Hilfe den Gartenbach, der durch den Ort fließt, sauber zu halten. "Die Wasserlilien und der Schlamm im Bachbett werden durchwühlt, der Grasbewuchs an der Bachböschung wird entfernt. Durch dieses spielerische Treiben der Laufenten sind kaum teure Ausbaggerungen nötig", fasst Hermann Fischer die wertvolle Arbeit seiner Schützlinge zusammen.

Schnatternde Ordnungshüter
Neben der Bachbettreinigung bieten die Watscheltierchen einen willkommenen Nebeneffekt: Der warme Asphalt lockt die Enten zum Sonnenbad auf die Straße - dadurch bremsen sich Autofahrer automatisch ein. Um rund fünf bis sieben km/h verringert sich so die durchschnittliche Geschwindigkeit, berichtet der ORF Niederösterreich. Mittlerweile wird an den Ortstafeln auf die natürliche Verkehrsbremse hingewiesen: "Vorsicht - freilaufende Enten".

Die Reaktionen der Autofahrer fallen unterschiedlich aus - die meisten zeigen sich amüsiert. An einen erzürnten Pendler erinnert sich Hermann Fischer, damals habe man recht ungerührt reagiert: "Wir haben ihm geraten, einfach früher loszufahren. Mit 70 durch den Ort geht sowieso nicht."

Schon echte Gemeindemitglieder
In Großmeiseldorf sind die Laufenten inzwischen liebevoll von den 458 Einwohnern aufgenommen worden. Tierfreunde in der Nachbarschaft haben ein Schlafhäuschen im Garten gebaut, zeigen sich mit Futterspenden wohlgesonnen oder lassen den einen oder anderen abenteuerlustigen Entenschnabel eine Runde im Pool drehen.

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