Studenten toben
Griechenland schafft kurioses Uni-Asyl ab
Das Universitäts-Asyl galt in Griechenland als Schutz gegen Polizeiinterventionen mit politischen Hintergrund. Während der Obristenjunta war ein Studentenaufstand am 17. November 1973 blutig niedergeschlagen worden. Auch ein Panzer war damals eingesetzt worden, um das Tor des von Studenten besetzten Polytechnikums in Athen zu rammen.
Nach der Wiederherstellung der Demokratie im Jahr 1974 durfte die Polizei nur nach komplizierten Genehmigungsverfahren in Universitäten intervenieren. Dies hatten wiederholt gewalttätige Gruppierungen missbraucht. In den vergangenen Jahren benutzten sie immer wieder das Asyl der Universitäten-Gelände als sicheren Unterschlupf.
Revolutionärer Schulterschluss
Ministerpräsident Giorgos Papandreou setzte sich eigens mit dem Chef der bürgerlichen Opposition, Antonis Samaras, telefonisch in Verbindung, um eine Einigung im Parlament zu erzielen. Es ist das erste Mal seit mehr als 35 Jahren, dass die beiden großen Parteien, die regierenden Sozialisten und die bürgerliche Nea Dimokratia, gemeinsam einem Gesetz zustimmen.
Die zwei kleinen linken Parteien im Parlament, die Kommunisten und das Bündnis der Radikalen Linken, kündigten der Aufhebung des Asyls den Kampf an. Vor dem Parlament demonstrierten rund 1.000 Studenten und skandierten, die Abschaffung des Asyls sei "ein Kriegsgrund" für sie. Es kam zu Tumulten.
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