Kommt Schranken?

Lokalaugenschein an Unfallstelle, an der Julian starb

Österreich
02.08.2011 17:02
Wenige Wochen nachdem der kleine Julian auf einer unübersichtlichen Eisenbahnkreuzung in St. Pölten von einer Lok aus seinem so jungen Leben gerissen wurde, soll nun eine Schrankenanlage die Todesstrecke entschärfen. Im Beisein des erschütterten Großvaters des achtjährigen Buben fand am Dienstag gegen 15 Uhr ein Lokalaugenschein an der Unglücksstelle statt.

Könnte Julian noch leben, wenn es einen Schranken an der Unfallstelle gegeben hätte? Warum wurde eine bestehende Anlage vor Jahren abgerissen? War es gar ein "Kniefall vor der regionalen Wirtschaft", weil es sich immer wieder gestaut hatte, wenn die Lastwagen aus dem angrenzenden Industrieviertel am Schranken halten mussten?

"Immer muss erst etwas passieren"
Es sind Fragen wie diese, die Hans Weinzierl quälen: "Unsere Behörden werden nur aus Fehlern klug. Immer muss erst etwas passieren, bevor etwas geschieht", sagt Julians Opa zur "Krone", während ein Zug vorbeirast. Und eine Anrainerin, deren Stimme im Lärm der parallel zur Eisenbahnstrecke verlaufenden Straße beinahe untergeht, ergänzt: "Für Kinder ist dieser Übergang zu gefährlich."

Zweck der Verhandlung am Dienstag war, zu prüfen, ob die Sicherung dieser Eisenbahnkreuzung den Verkehrserfordernissen und örtlichen Verhältnissen entspricht. Laut Christopher Seif von den ÖBB werde jeder Bescheid der Behörde umgesetzt. Die Errichtung einer Schrankenanlage kostet im Schnitt rund 400.000 Euro.

Julian starb nur einen Monat nach seiner Erstkommunion. Als er die Gleise am 5. Juli überquerte, übersah er den Regionalzug. Der Achtjährige wurde überfahren und war auf der Stelle tot.

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