Schlechter Ausblick
Moody’s stuft Bonität Irlands um zwei Stufen herab
"Sollten die angestrebten Ziele bei der Haushaltskonsolidierung nicht erreicht werden, wird wahrscheinlich eine weitere Herabstufung folgen", warnte die Ratingagentur. "Sollten sich die Wachstumsaussichten weiter verschlechtern, würde dies das Rating ebenfalls unter Druck setzen." Die Probleme der heimischen Banken hatten Irland als erstes Land unter den Euro-Rettungsschirm EFSF gezwungen, der nach der Griechenland-Krise von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) aufgespannt wurde. 85 Milliarden Euro Hilfsgelder stehen bereit.
Die Herabstufung, die mit der wachsenden Schuldenlast und dem schwachen Wirtschaftswachstum begründet wurde, kam überraschend. Die Ratingagentur Fitch hatte erst am Donnerstag den Ausblick angehoben, so dass kurzfristig keine Agbsenkung der Bonitätsnote drohe. Fitch und die dritte große Agentur Standard & Poor's bewerten die Bonität Irlands um zwei Stufen besser als Moody's. "Die Schuldendynamik ist derzeit nicht günstig, und das dürfte unserer Einschätzung nach erst mal so bleiben", sagte Moody's-Analyst Dietmar Hornung. "Es gibt Herausforderungen, weshalb wir uns heute für einen Ratingschritt entschieden haben."
Moody's befürchtet, dass Irland weitere Sparmaßnahmen einleiten muss. Die Staatsfinanzen könnten auch durch Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank unter Druck geraten, durch die sich die Refinanzierung verteuern dürfte. Langfristig habe Irland aber bessere Wachstumsaussichten als viele andere Industriestaaten.
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