Brav mitgedacht

“Goldene Krone” für Bank-Angestellte, die Betrug vereitelt

Salzburg
27.11.2010 10:15
Statt mit dem Neffen-Trick hat es eine Telefon-Betrügerin mit dem Nichten-Schmäh versucht. Eine Halleiner Pensionistin (83) sollte von ihrer Sparkasse eine hohe Summe beheben. Dort schöpfte Maria Reschreiter Verdacht. Sie redete der Frau ins Gewissen. Man rief die "echte" Nichte an. Und kurz darauf die Polizei.

"Wir sind alle total stolz auf unsere Maria", strahlte am Freitag Filialleiterin Iris Salhofer-Gebharter von der Halleiner Stadt-Sparkasse. Und sie überreichte ihr die "Goldene Krone", die hat sich Maria Reschreiter (24), seit acht Jahren in der Bank, wirklich verdient! Denn am Donnerstag kam eine 83-jährige Halleinerin in das Geldinstitut und wollte – gegen ihre Gepflogenheiten – einen hohen fünfstelligen Betrag vom Sparbuch abheben: "Ich brauche das dringend für meine Nichte!"

Frau war der Verzweiflung nahe
Maria Reschreiter wurde stutzig: "Das hat so gar nicht zur Kundin gepasst." Und sie riet ihr, noch eine Nacht darüber zu schlafen. Freitag kam die Penisonistin wieder in die Bank: "Was soll ich machen, ich werd’ dauernd angerufen!" Und sie war der Verzweiflung nahe: "Siehat mir am Telefon sogar gedroht: 'Wenn du kein Geld abhebst, komm’ ich auch nicht zu deinem Begräbnis'."

"Bei uns haben die Betrüger keine Chance"

Die Sparkassen-Angestellte erinnerte sich schließlich an die "Krone"-Berichte über die "Neffen-Betrügereien" und riet der Frau: "Rufen wir doch ihre Nichte an." Und die fiel natürlich aus allen Wolken: Nichts war wahr! Dann rief man gemeinsam die Polizei. "Bei uns haben die Betrüger keine Chance", sagte Filialleiterin Iris Salhofer-Gebharter nun: "Wir legen großen Wert darauf, unsere Kunden gut zu kennen und zu beraten."

Ein Polizei-Fahnder: "Keine Nichte und kein Neffe auf der ganzen Welt braucht auf die Minute eine Riesensumme." Erika, Helga, Gerlinde und Margarethe suchten sich die Telefon-Betrüger zuletzt als Vornamen aus. Interessant: Acht Monate saß eine Polin wegen des Neffen-Betrugs im Salzburger Gefängnis, solange gab es keine Anrufe der Betrüger. Die Serie startete im Juli erneut, als sie eine Woche wieder auf freiem Fuß war…

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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