Mit einem breiten Grinsen in ihren nur durch Sonnenbrillen getarnten Gesichtern spazierten zwei Männer am 21. September um 14.50 Uhr aus der Bankfiliale an der Landstraße. Die Beute gut verstaut, lächelten sie gutgelaunt in die Überwachungskameras und spreizten selbstbewusst und siegessicher ihre Hände zum "Victory"-Zeichen.
Zurück blieben, wie berichtet, geschockte Angestellte, die ein traumatischen Déjà-Vu erlebt hatten: Ebenfalls zur Mittagszeit, exakt um 11.59 Uhr, war dasselbe Duo bereits am 13. September in dieselbe Raiffeisenfiliale spaziert. Auch damals ohne Maske, ohne Handschuhe und auch ohne jegliche Hektik. Dann zückte jeder seine Pistole, bedrohte je eine Schalterbeamtin. Kurz danach wurden die Geldscheine – an die 20.000 Euro – in einen schwarzen Burton-Rucksack gestopft und raus ging's wieder. Nach nur einer Minute war der ganze Spuk vorbei.
Coups auch in Deutschland
Obwohl vor allem beim zweiten Überfall das ganze Gebiet rund um die Raiba mitten in der Stadt von der Polizei abgesperrt und überprüft worden war, konnten die frechen Kapperl-Räuber ein zweites Mal wieder völlig spurlos untertauchen. Was ihnen zuvor auch im Raum München bei drei ähnlichen Überfällen gelungen war. Wie bei der HypoVereinsbank an der Rosenheimer Straße – wo sie ebenfalls kaum getarnt mit Baseballkappen und Sonnenbrillen eine 26-jährige Angestellte bedroht hatten.
In Hamburg geschnappt
Was alles noch auf das Kerbholz dieser mutmaßlichen Räuber geht, wird von der heimischen und deutschen Polizei ermittelt. Eile ist dabei keine mehr geboten, schließlich konnten die beiden Kriminellen nach einem Coup in Hamburg verhaftet werden.
Auf der Flucht hingegen sind noch immer jene zwei bewaffneten Räuber-Ladys, die am 27. August in Gmunden und am 7. Oktober in Linz eine Bank überfielen.
von Johannes Nöbauer, "OÖ Krone"
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