Vor zwei Jahren entschieden die Eltern: "Wir wollten nicht, dass unser Kind an die Hauptschule Plainstraße geht. Da hatten wir einfach zu viel Negatives gehört." Zwei Jahre lang besuchte Nadine daher die Hauptschule Bergheim, wohnte unter der Woche bei ihrer Tante in Bergheim. Heuer stellte die Mutter beim Stadt-Schulamt einen Antrag auf Umsprengelung für ihr Kind: "Kein Problem", gab man der Mutter zu verstehen.
Doch nur eine Woche nach Schulbeginn wurde Nadine nach Taxham versetzt. "Für das Kind ist das nicht gut, wenn es aus der Gemeinschaft herausgerissen wird", so Landesschulrats-Präsident Herbert Gimpl: "Aber das Salzburger Stadt-Schulamt setzt eben seine politische Weisungen durch."
"Ich möchte nur eines – in meine alte Klasse zurück"
Und die lauten, so weiß Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer: "Die Stadt zahlt prinzipiell nicht den Sachaufwand für Schüler, die in Umlandgemeinden ausweichen." Umgekehrt ist das sehr wohl der Fall. Lehrer schütteln darüber den Kopf: "In einer EU ohne Grenzen kann es nicht sein, dass eine Stadtgrenze für Schüler zu einer unüberwindlichen Hürde wird." Nadine, derzeit eines von zwei Kindern mit deutscher Muttersprache in der 20-köpfigen Taxhamer Klasse, mit Tränen in den Augen: "Ich möchte nur eines – in meine alte Klasse zurück."
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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