Max-Frisch-Klassiker

Einmaliges Theater-Projekt in Stahlbauhalle

Salzburg
08.05.2010 18:25
Eine Stahlbauhalle, in der normalerweise Filteranlagen zusammengeschweißt werden, ein kunstbegeisterter Firmen-Boss und eine Handvoll engagierter Laienschauspieler: Das sind die Zutaten für eine der größten Kulturveranstaltungen, die der Lungau je gesehen hat. Frenetischer Applaus für einen Max-Frisch-Klassiker.

Stefan Ritzer, erfolgreicher Stahlbau-Unternehmer aus Mauterndorf, hat seit jeher eine Vorliebe für Kunst. Geweckt wurde diese von seiner Hauptschullehrerin Rosemarie Rösler, die im Unterricht das Schauspiel als Kreativ-Förderung für die Kinder einführte. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis er gemeinsam mit Rösler die Initiative „Kultur in der Werkstatt“ gründete.

„2002 gab es die erste Aufführung, seither jedes Jahr zumindest eine Veranstaltung. Vom Kabarett über Lesungen bis zu Konzerten“, erklärt Ritzer.

Heuer erhielt man für diese Symbiose von Industrie und Kultur sogar einen Innovationspreis des Landes. Und am 1. Mai wagte man sich an die erste Theateraufführung in der Stahlbauhalle heran.

„Wir haben uns einen Klassiker ausgesucht“, erklärt Hans Bogensberger, Ex-Bürgermeister von Ramingstein und schauspielmäßig ein Lungauer Urgestein. Aufgeführt wurde schließlich „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch. „Nach wie vor ein topaktueller Stoff“, wie Bogensberger anfügt und was auch die 500 Zuseher, die sich in der Halle drängten, mit frenetischem Applaus bedachten.

„Unglaublich, so etwas haben wir noch nie erlebt. Es gab stehende Ovationen, ein Mega-Erfolg“, jubelten alle Mitglieder der Theatertruppe nach der erfolgreichen Vorstellung.

Firmen-Chef Stefan Ritzer übernahm im Stück den Polizisten: „Eine dankbare Rolle!“ Aber auch seine Mitarbeiter waren in die Aufführung eingebunden. Zum Beispiel im Chor der Feuerwehrmänner, der singend durchs Publikum marschierte. Und wieder einmal zeigte sich, dass die Industriehalle über eine ausgezeichnete Akustik verfügt. „Durch die Schallschutzdecke, die im Normalbetrieb die Nachbarn vor Lärm schützt“, wie Unternehmer Ritzer weiß. Was ihn besonders freut: „Durch die gemeinsame Theaterarbeit hat sich auch unser Betriebsklima sozusagen kultiviert.“

von Gernot Huemer, Kronen Zeitung

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