Experten schlagen bei einer Tagung in Linz Alarm: 1800 Menschen sterben jedes Jahr in Österreich an Krebs, der von Arbeitsstoffen ausgelöst wurde. Sie fordern neue Giftstoff-Grenzwerte.
Besonders betroffen seien Beschäftigte durch Chrom (VI) in der Eisen- und Stahlindustrie, durch Holzstaub in der Holzverarbeitung, durch Cadmium bei der Batterieherstellung, durch Asbest in der Bauwirtschaft, durch Emissionen von Dieselmotoren (zum Beispiel von Staplern, Lastwagen oder Baggern) sowie durch Lösungsmittel in Lackierereien. Wie Experten bei der Fachtagung am Montag in der Linzer Arbeiterkammer betonten, seien die üblichen Schutzstandards teils völlig veraltet (mehr als 20 Jahre nicht mehr angepasst) und entsprechen nicht neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Häufig seien die Werte viel zu hoch oder die Schadstoffe noch gar nicht erfasst.
„Krebs ist mittlerweile die häufigste durch Arbeit verursachte Todesart – es müssen neue Grenzwerte mit einer entsprechenden Risikobewertung her“, pocht Oberösterreichs AK-Präsident Johann Kalliauer auf rasche Maßnahmen: „Es kann nicht sein, dass das Risiko einer Krebserkrankung wegen unzureichender Schutzvorschriften und Sparmaßnahmen bei der Prävention auf die Beschäftigten abgewälzt wird.“
Johann Haginger/Kronen Zeitung
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