Wahlkampffinale

Strache poltert gegen ORF: „Dirty Campaigning“

Österreich
23.02.2018 06:27

Vor rund 300 Anhängern hat die Tiroler FPÖ Donnerstagabend in Telfs ihr Wahlkampffinale begangen und gleichzeitig den Startschuss für die letzten beiden Tage vor der Landtagswahl gegeben. Vizekanzler und Bundesparteichef Heinz-Christian Strache und Spitzenkandidat Markus Abwerzger beschworen einmal mehr die politische Wende in Tirol. Für Strache wäre ein Ergebnis von über 15 Prozent ein "großartiger Erfolg". Außerdem kritisierte er einmal mehr lautstark den ORF und sprach von "Dirty Campaigning vom Übelsten".

Nach dem umstrittenen ORF-Beitrag über die FPÖ-Wahlwerbung in Tirol setzte es erneut scharfe Angriffe von Strache und Abwerzger gegen den öffentlich-rechtlichen Sender. "Das war niederträchtig und sogar für ORF-Verhältnisse ein noch nie da gewesener Tiefpunkt", polterte Strache. Dies sei "Dirty Campaigning vom Übelsten" gewesen. Er stehe zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber es müsse endlich "Objektivität und Unabhängigkeit" im ORF einziehen und Schluss sein mit "tendenziöser und manipulativer Berichterstattung". Nun gelte es, eine notwendige ORF-Reform in Angriff zu nehmen, so Strache: "Die ORF-Zwangsgebühren sollen fallen. Das ist unsere feste Überzeugung".

Abwerzger sprach von einer beispiellosen Medienkampagne gegen seine Person und meinte in Anspielung auf den ORF-Bericht: "Es war das Ziel, mich politisch zu eliminieren und gesellschaftlich zu ächten." Wäre dieser Beitrag so stehen geblieben, hätte seine dreijährige Tochter im Kindergarten womöglich "Nazi-Papa" zu hören bekommen. "Aber ihr biegt's mich nicht. Die linkslinke Jagdgesellschaft wird sich an mir die Zähne ausbeißen", so Abwerzger .

"Über 15 Prozent wäre gigantischer Erfolg"
Was das angestrebte Wahlziel angeht, so sagte Strache in seiner rund 45-minütigen Rede: "Ein Ergebnis über 15 Prozent wäre ein gigantischer Erfolg." Beim Wahlkampfauftakt Anfang Jänner hatte der Bundespartchef davon gesprochen, dass eine Verdoppelung des Ergebnisses aus dem Jahr 2013 drinnen sei, "vielleicht sogar mehr". Bei der Landtagswahl im Jahr 2013 hatte die Tiroler FPÖ nur 9,3 Prozent eingefahren und war damit klar hinter der SPÖ (13,8 Prozent) gelegen. "Je stärker die FPÖ wird, umso eher werden die ÖVP und Landeshauptmann Günther Platter nicht mit den Grünen oder den Roten packeln", meinte Strache nun in Richtung der jubelnden Sympathisanten. Er rief alle "Bürgerlichen in Tirol" dazu auf, diesmal die FPÖ zu wählen.

"Das ist eine Richtungswahl. Die politische Wende ist möglich", erklärte Abwerzger im Telfser Rathaussaal. Die Tiroler FPÖ sei bereit, Verantwortung in einer Regierung zu übernehmen. Nur wer die Freiheitlichen wähle, könne Grün oder Rot in einer Landesregierung verhindern. An Platter appellierte er, der Ökopartei als Regierungspartner abzuschwören: "Lieber Günther, wer sich zu grün macht, den fressen die Ziegen."

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