Enorm couragiert

Stammtischrunde fing brutalen Sextäter

Oberösterreich
30.07.2009 11:24
Die Retter haben am Stammtisch gesessen! Ein unvorstellbares Martyrium haben ein elf- und ein 15-jähriges Mädchen in Steinhaus bei Wels erlebt, sie wurden von einem 22-Jährigen eingesperrt, gefesselt und missbraucht. Die Ältere konnte fliehen und eine Stammtischrunde zu Hilfe holen – die Männer stellten den brutalen Sextäter. Er soll noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden.

„Wir werden vergewaltigt. Er sagt, er bringt uns um. Er hat ein Messer“ – verstört kam die 15-Jährige zum „Hofwirt“. „Wir haben gewusst, wer gemeint war“, erzählt Fleischermeister Rupert Grabner (52). Er setzte sich in den Lieferwagen, während Harald Weißeneder, Franz Ries, Hermann Mühlberger, Patrick Leblhuber und ein Herr Auer zu Fuß und in einem zweiten Auto Christian H. (Bild) verfolgten, den sie auf der Straße entdeckt hatten.

Der vor knapp einem Jahr zugezogene und wegen Drogen- und Gewaltdelikten amtsbekannte Arbeitslose, der mit einer Spinne und einer Schlange lebt, floh – hatte eine Flasche Rum in der Hand. „Er lief in den Wald. Dann drehte er um“, erinnert sich Grabner. Mit seinem Auto keilte er den 22-Jährigen an einer Leitplanke ein, sprang heraus, verstellte ihm den Weg. Dann kamen schon die anderen. „Er hatte ein etwa 40 Zentimeter langes Schwert eingesteckt, zog es aber nicht“, erinnert sich Harald Weißeneder.

„Er hat gesagt, es war freiwilliger Sex. Aber er mag sie eh erst so ab zwölf Jahren.“ Ein Helfer nahm dem 22- Jährigen, der sich mit Kampfkünsten rühmte und wild herumhüpfte, die Waffe ab! „Alle blieben ruhig und besonnen, keiner schlug zu“, sagte Grabner. Als die Polizei kam, ließ sich Christian H. Handschellen anlegen, wehrte sich dann aber.

Mädel wollte vier Meter in die Tiefe springen
Einen Kilometer entfernt hörte inzwischen Hermann Rührlinger (69) im Nachbarhaus Hilferufe: „Das Mäderl saß am Fenster, weinte, schrie. Sie wollte vier Meter hinunterspringen.“ Mit seinem Nachbarn Walter Kremslehner holte er das Kind aus der Toilette, in das es sich geflüchtet hatte. „Die Kleine war aus der Wohnung im 1. Stock entkommen, hatte sich am Gang-WC eingesperrt.“ Um den Hals der Elfjährigen, die nur mit einem Bikini bekleidet war, hing ein Kabel.

Später stellte sich heraus, dass der Verdächtige die Ältere vor etwa zehn Tagen im Zug kennen gelernt und zu sich in die Wohnung eingeladen hatte. Als die Kinder kamen, habe er sie eingesperrt und vergewaltigt, bis die 15-Jährige nach Stunden entkommen konnte. Die Kinder werden im Spital betreut. Der Verdächtige, für den die Unschuldsvermutung gilt, schweigt. Er soll noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden.

von Markus Schütz, „OÖ-Krone“
Im Bild: Festnahme des Tatverdächtigen

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