Angst vor Lkw-Hölle

Salzkammergut fordert Brummi-Beschränkung

Oberösterreich
29.05.2009 09:23
Damit sich Frächter etwa vier Millionen Euro an Autobahn-Maut ersparen, könnte der Salzkammergut-Tourismus durch Gästeschwund bis zu 25 Millionen Euro pro Jahr verlieren: Das Urlauberparadies leidet schon jetzt unter einer Lkw-Transithölle, die noch ärger werden könnte. Eine Initiative fordert Maßnahmen.

„Von der Transithölle sind 26 Gemeinden im oberösterreichischen, Salzburger und steirischen Salzkammergut betroffen“, erklärt der Initiator der „Bürgerinitiative Schwerverkehr Salzkammergut“, Silvester Leitner aus Abersee, die nun mit einer Bürgerversammlung ihre Arbeit auch offiziell aufgenommen hat.

Lkw-Verkehr wegen Wirtschaftskrise heuer reduziert
Im Vergleich zum Jahr 2007 hat der Lkw-Ausweichverkehr heuer zwar – bedingt durch die Wirtschaftskrise – etwas abgenommen, „aber wir rechnen bis zum Jahr 2020 mit einer Steigerung von mehr als 70 Prozent“, so Leitner. Aber nicht nur die Autobahnflucht treibt den Schwerverkehr durch die Urlaubsorte: Straßenbaumaßnahmen im Ausseerland würden ebenfalls zur Lkw-Belastung beitragen. „Wegen des Verkehrslärms bleiben bereits Gäste aus – wir fordern deshalb ein 7,5-Tonnen-Limit für den Durchzugsverkehr“, erwartet Leitner Hilfe von der Politik.

Interview mit Silvester Leitner, Initiator der „Bürgerinitiative Schwerverkehr Salzkammergut“
Was kann diese Bürgerbewegung bewirken?
Leitner
: „Wir mobilisieren, bilden Bewusstsein, hoffen auf Politiker-Unterstützung – auch wenn wir beim Landes-Vize Erich Haider bisher noch keinen Termin bekamen.“

Wie arg ist der Transitverkehr tatsächlich?
Leitner: „Es bleiben schon Gäste aus, denen es zu laut ist – aber nach einer Zählung der Bezirkshauptmannschaft Gmunden wurde zu 100 Prozent Quell- und Ziel-Verkehr festgestellt. Da fühlen wir uns nur verschaukelt und werden selbst Zählungen durchführen.“

von Johann Haginger, „OÖ-Krone“
Symbolbild

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