"Wir waren verlobt"

Mann nach One-Night-Stand terrorisiert

Wien
26.05.2009 14:19
Dass ein One-Night-Stand fatale Folgen nach sich ziehen kann, hat ein Wiener Lkw-Fahrer am eigenen Leib zu spüren bekommen. Die 40-jährige Frau, mit der sich der Mann einmal vergnügte, ließ fortan nicht mehr von ihm ab. Täglich Anrufe, teilweise im Fünf-Minuten-Takt, und Hunderte Liebesbriefe musste er entgegennehmen. Die Küchenhelferin ist am Dienstag im Straflandesgericht wegen beharrlicher Verfolgung zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt worden.

Noch im Gerichtssaal behauptete die Angeklagte, sie wäre mit dem Mann zwei Jahre zusammen gewesen: "Wir waren verlobt!" In Wahrheit sah sich der 42-Jährige gezwungen, im vergangenen Jahr gezählte siebenmal sein Mobiltelefon zu wechseln, weil er keine Lust mehr hatte, von der Frau permanent kontaktiert zu werden. Immer wieder gelang es ihr jedoch, seine neue Nummer herauszubekommen.

"Ich will jetzt endlich meine Ruh' haben von der Gestörten!"
Sie belästigte auch seinen besten Freund. Ständig klingelte dessen Telefon. Die 40-Jährige bettelte, er möge doch so gut sein und "dem Mandi" etwas ausrichten. "Ich will jetzt endlich meine Ruh' haben von der Gestörten!", schimpfte der Mann nun im Zeugenstand.

"Hier wohnt eine Drecksau"
Auch eine tatsächliche Freundin des Kraftfahrers war der 40-Jährigen offenbar ein Dorn im Auge. Vor ihrer Wohnungstür deponierte sie Zettel, auf denen etwa geschrieben stand: "Hier wohnt eine Drecksau. Sie wirft ihre Tampons und Klopapier aus dem Fenster." Die 40-Jährige wurde außerdem dabei beobachtet, wie sie der vermeintlichen Nebenbuhlerin mit einem Stein eine Fensterscheibe einschlug und dann wehenden Rocks davonlief.

Angeblicher Verlobter habe sie "seelisch hing'macht"
In der Verhandlung leugnete die Angeklagte zunächst alles. Der Mann, ihr angeblicher Verlobter, habe sie "seelisch hing'macht". Als ein Graphologe darlegte, dass die zahllosen Liebesbriefe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von ihr geschrieben wurden, konnte ihr Verteidiger die 40-Jährige doch noch zu einem späten Geständnis bewegen.

Zusätzlich zur Bewährungsstrafe erteilte Richter Georg Olschak der Frau die Weisung, sich binnen vier Wochen einer Psychotherapie zu unterziehen und vierteljährlich deren Verlauf zu dokumentieren. Das Urteil ist rechtskräftig.

Symbolbild

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