Steil abwärts

AUA fliegt im 1. Quartal 88,1 Mio. Euro Verlust ein

Österreich
05.05.2009 17:00
Der vor der Übernahme durch die Lufthansa stehenden heimischen Fluglinie Austrian Airlines ist im 1. Quartal krisenbedingt das Geschäft eingebrochen. Der Umsatz sank in den ersten drei Monaten um 16,5 Prozent auf 438,8 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) brach mit minus 77 Millionen Euro um fast 46 Prozent ein, der Quartalsverlust belief sich auf minus 88,1 Millionen Euro. Der Passagierladefaktor sank von 71,8 Prozent im 1. Quartal 2008 auf nun 67,8 Prozent.

Die Wirtschaftskrise betreffe mittlerweile auch zahlreiche - für die AUA besonders wichtige - osteuropäische Länder, so die AUA, "was zu einer temporären Abnahme der für uns zentral wichtigen Verkehrsströme" führe. Man sei aber bestrebt, "das Netz durch den Einsatz kleinerer Flugzeuge zu erhalten". Auch bei den Flügen nach Nahost wird korrigiert: Die AUA wird im Sommer nur noch einmal statt wie bisher zweimal nach Dubai und Tel Aviv fliegen. Sollte sich der "generelle Abwärtstrend" im Laufe des Jahres fortsetzen, würden schrittweise weitere Kapazitätsanpassungen evaluiert, hieß es weiter.

Lufthansa-Deal trotzdem nicht gefährdet
Der AUA-Vorstand gab sich am Dienstag indes weiter optimistisch, dass die Übernahme durch die Lufthansa Mitte 2009 abgeschlossen sein wird. "Es spricht nichts dagegen, dass wir das Closing Mitte 2009 erreichen werden", betonte Vorstand Peter Malanik. Er sieht auch trotz des Quartalsverlusts von fast 90 Millionen Euro keine existenzielle Gefahr für die AUA. "Wir sind derzeit in keiner kritischen Liquiditätssituation und wir schaffen es auf jeden Fall in die liquiditätsstärkeren Sommermonate", sagte er. In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation seien Prognosen aber nicht möglich.

Stimmen Syndikate dem Lufthansa-Angebot zu?
Voraussetzung für den Abschluss der Übernahme der AUA ist einerseits, dass die Lufthansa bis 11. Mai 75 Prozent der Aktien an der AUA bekommt. Die Lufthansa hat am 27. Februar ihr Angebot an den Streubesitz von 4,49 Euro je Aktie veröffentlicht. Bisher haben die in einem Syndikat zusammengeschlossenen Banken und Versicherungen - sie halten rund 7 Prozent an der AUA – erkennen lassen, das Angebot annehmen zu wollen. Die 41,6 Prozent der ÖIAG an der AUA werden laut Übernahmevereinbarung außerhalb des Angebots übertragen. Sollten die 75 Prozent nicht erreicht werden, wäre eine Bedingung nicht erfüllt und würde der Vertrag nicht zustande kommen, sagte Malanik.

AUA erwartet EU-Zustimmung
Andererseits braucht es grünes Licht von der EU-Kommission sowohl für die geplante Mitgift an die Lufthansa in Höhe von 500 Millionen Euro als auch für den Zusammenschluss selbst, dessen Anmeldung unmittelbar bevorstehen soll. Bei der Lufthansa in Frankfurt heißt es, die Anmeldung werde "Anfang Mai" erfolgen und mit der Genehmigung werde in der ersten Phase des Prüfverfahrens im Juni gerechnet. Nach Ansicht von Malanik ist auch das bereits seit Jänner laufende Verfahren wegen des "negativen Kaufpreises" für die AUA "auf gutem Weg". Er sei optimistisch, dass Brüssel zum Schluss kommen werde, dass dies keine staatliche Beihilfe sei.

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