Körperverletzung

Pendler verklagen Bahn wegen unbequemer Sitze

Oberösterreich
22.02.2009 09:37
Nach Beschwerdebriefen und Unterschriftenaktionen ist nun eine Strafanzeige wegen Körperverletzung bei der Linzer Staatsanwaltschaft gelandet: Die ÖBB-Personenverkehrs-AG muss sich für erlittene Schmerzen und eingeschlafene Füße verantworten, die eine anonyme Pendlergruppe auf die harten Sitze der neuen "Talent"-Züge zurückführt.

"Das ist sicher kein Faschingsscherz", widerspricht Oberösterreichs Landes-Verkehrsreferent Erich Haider den Bahnmanagern, denen er bereits mehrere gleichlautende Beschwerdebriefe übermittelt habe: Diese Nahverkehrszüge sind auf längeren Strecken tatsächlich unbequem.

Modisch, aber unbequem
Die 199 Sitzplätze der vierteiligen Triebwagen sind zwar mit Stoff bespannt, aber zu dünn unterfüttert und so schlecht ergonomisch gestylt, dass Fahrgäste schon auf Kurzstrecken über Verspannungen klagen. Die 35 oberösterreichischen 4-Millionen-Züge verkehren jedoch auch zwischen Linz und Passau stundenlang. Eine anonyme Gruppe dieser geplagten Fernpendler beklagt nun die ungesunde Sitzhaltung und mangelnde Durchblutung, die bereits nach einigen Minuten zu kompletten Verspannungen, eingeschlafenen Füßen und täglichen Schmerzen führen. Die Passagiere befürchten sogar dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen: "Da es sonst keine Möglichkeit gibt, dieses Problem zu lösen, erstatten wir hiermit Anzeige wegen Körperverletzung."

"Mutwillige Inanspruchnahme eines Rechtes"
Der Linzer Staatsanwalt Rainer Schopper spricht von einer geradezu mutwilligen Inanspruchnahme eines Rechtes. Und der Linzer ÖBB-Regionalmanager Robert Struger verweist darauf, dass das österreichische Produkt "Talent" alle Vorschreibungen erfüllt, behördlich geprüft und genehmigt ist: Diese Anzeige könne nur ein Scherz sein, sonst wäre sie unterschrieben.

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