Im Stau

Mühlviertler Pendler verdienen 10% mehr

Oberösterreich
03.11.2008 11:52
Das Mühlviertel ist die Region mit dem höchsten Anteil an Auspendlern/-innen. Vielen bleibt wegen fehlender Jobs und schlechten Verdienstmöglichkeiten gar nichts anderes übrig als zu pendeln. Das kostet nicht nur viel Zeit, sondern vor allem viel Geld. Die AK fordert deshalb anstatt der ungerechten Pendlerpauschale eine faire Entschädigung für die hohen Kosten der beruflichen Mobilität.

Im Bezirk Urfahr-Umgebung sind 80 Prozent der Arbeitnehmer/-innen außerhalb des eigenen Wohnbezirks beschäftigt, in Freistadt etwa 70 Prozent und in Rohrbach und Perg knapp 60 Prozent. Den hohen Pendlerquoten stehen niedrige Beschäftigungsquoten gegenüber, die - abgesehen vom Bezirk Perg - deutlich unter dem oberösterreichischen Durchschnitt (etwa 46 Prozent) liegen. Auch die Verdienstmöglichkeiten sind beschränkt. Das mittlere Bruttoeinkommen liegt mit 1632 Euro (2007) um rund 200 Euro unter dem Oberösterreich-Schnitt. Die Bezirke Freistadt, Rohrbach und Urfahr-Umgebung liegen sogar am unteren Ende der Lohnskala.

"Gerade anhand des Mühlviertels zeigt sich, dass Pendeln nicht immer eine freiwillige Angelegenheit ist. Viele Pendler/-innen fin- den vor Ort einfach keine passende Beschäftigung. Sie müssen für eine besser bezahlte Arbeit oft weite Entfernungen auf sich nehmen", sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.

Mühlviertler, die aus der Region auspendeln, erzielen ein um etwa zehn Prozent höheres Einkommen. Für sie spielt der Linzer Zentralraum eine herausragende Rolle: Etwa 40 Prozent der Arbeitnehmer aus dem Mühlviertel pendeln nach Linz. Etwa ein Sechstel der in Linz beschäftigten Arbeitnehmer kommt aus dem Mühlviertel.

Die AK-Pendlerbefragung in Linz zeigte, dass die Bereitschaft zum Verzicht auf den PKW im Mühlviertel besonders hoch wäre, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden. "Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in und um Linz wäre also enorm wichtig. Ich appelliere daher an die Landesregierung, die Budgetmittel für den öffentlichen Verkehr aufzustocken. Aber auch intelligente Straßenlösungen sind zur Linderung des Problems erforderlich", so Kalliauer.

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