Kriminalstatistik 08

Leichter Rückgang bei Aufklärung und Anzeigen

Österreich
10.10.2008 19:11
Das Jahr 2008 hat Österreich bisher einen Rückgang von 4,3 Prozent bei den Strafanzeigen, verglichen mit dem Vorjahr aber auch eine leicht gesunkene Aufklärungsquote (minus 0,8 Prozent) von 38 Prozent beschert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Kriminalstatistik der Monate Jänner bis September, die am Freitag von Bundeskriminalamt und Innenministerium veröffentlicht wurde. Noch vor wenigen Wochen stand die Statistik wegen der Erfassungsform von Delikten und ihrer Aussagekraft im Kreuzfeuer der Kritik. Eine deutliche Anzeigenzunahme zeigen die Zahlen diesmal bei einzelnen Grenzbezirken. Massive Zunahmen zeigt die Zwischenbilanz bei der Kinderkriminalität.

Statt 441.846 Straftaten wie 2007 wurden heuer bis Ende September nur 422.989 Delikte von der Polizei bei den Staatsanwaltschaften angezeigt. Die Kriminalität habe in allen Bundesländern - am deutlichsten im Burgenland mit einem Minus von 10,4 Prozent - abgenommen, hieß es in der Aussendung. In Wien (minus 0,8 Prozent) und Tirol (minus 2,9 Prozent) gab es den geringsten Rückgang.

Einbrüche, Diebstähle und Raubüberfälle haben in Österreich laut der bisherigen Kriminalstatistik 2008 abgenommen. Zu Schwankungen kam es von Jänner bis September vor allem bei Raubdelikten. Während in einigen Bundesländern die Deliktzahlen deutlich in die Höhe schnellten, kam es beispielsweise in Niederösterreich in diesem Zeitraum zu einer Abnahme von 23,9 Prozent.

Kinderkriminalität massiv angestiegen
Massive Zunahmen zeigt die Zwischenbilanz bei der Kinderkriminalität. Vor allem die Zehn- bis 14-Jährigen wurden vermehrt straffällig. Die Zahl der angezeigten Delikte hat verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2007 um knapp ein Drittel zugenommen, insgesamt gab es 5.003 Anzeigen. Bei den unter Zehnjährigen gab es 500 Anzeigen, um 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Bekämpfung von Kinder- und Jugendkriminalität sei eine gemeinsame Aufgabe aller Verantwortungsträger, betonte Innenministerin Maria Fekter (ÖVP). "Das Bewusstsein für Recht und Unrecht muss gestärkt und deutlich gemacht werden." Präventionen und das Aufzeigen von Grenzen seien die wichtigsten Themen für die Polizeiarbeit.

Weniger Fälle aufgeklärt
Verschlechtert hat sich in allen Bundesländern - ausgenommen Wien - die Aufklärungsbilanz. Vor allem im Burgenland (minus 14 Prozent), aber auch in der Steiermark (minus 11 Prozent) kam es zu einem deutlichen Rückgang bei den geklärten Fällen. In der Bundeshauptstadt wurden 0,2 Prozent mehr Fälle gelöst, die Klärungsquote verbesserte sich damit um 0,3 Prozentpunkte auf 27,74 Prozent. Wien erzielte gegenüber allen anderen Bundesländern aber nach wie vor das schlechteste Ergebnis. Zum Vergleich: Bei 54,40 Prozent der Delikte in Vorarlberg oder 48,44 Prozent der Fälle in Oberösterreich wurden die Täter erwischt.

Zunahme, aber auch Rückgang der Anzeigen an Grenzen
In den Bezirken zur Staatsgrenze gab es teilweise deutliche Zunahmen der Anzeigen, aber auch massive Rückgänge: In Freistadt in Oberösterreich zeigt die Statistik ein Plus von 18,38 Prozent, im burgenländischen Mattersburg gab es 13,16 Prozent mehr Straftaten, im niederösterreichischen Mistelbach waren es 12,53 Prozent. In Horn oder Oberwart verzeichnete das Bundeskriminalamt hingegen ein deutliches Minus von 31,27 bzw. 23,19 Prozent.

Weniger Kriminalität in Landeshauptstädten
In St. Pölten (plus 4,7 Prozent) und Klagenfurt (plus 3,9 Prozent) hat die Kriminalität in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 eindeutig zugenommen, in den übrigen Landeshauptstädten zählte die Statistik weniger Anzeigen. Den deutlichsten Rückgang gab es in der Stadt Salzburg mit einem Minus von 14,4 Prozent, gefolgt von Graz (minus 8,9 Prozent).

Foto: Andi Schiel

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