Das freie Wort

Europas neuester Irrsinn – Aufrüstung

Im Vorfeld des Europäischen Rates am 6. März 2025 in Brüssel hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach dem Motto „Koste es, was es wolle“ in einem Schreiben an die Staats- und Regierungschefs ihren „ReArm Europe“-Plan skizziert, wonach die Investition von fast 800 Milliarden Euro ein sicheres und widerstandsfähiges Europa sowie die nötige Unterstützung der Ukraine garantieren würde. Beim Sondergipfel, bei dem sich die EU gehörig aufgeplustert hatte, haben außer Ungarn alle Staaten zugestimmt. Im „ReArm Europe“-Plan sind insgesamt fünf Kernbereiche festgeschrieben. So soll auch die nationale Ausweichklausel des Stabilitäts- und Wachstumspakts aktiviert werden, so dass die Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben erheblich erhöhen könnten, ohne ein EU-Defizitverfahren befürchten zu müssen. Unter anderem sollen Luftabwehrsysteme, Artillerie, Raketen und Munition beschafft werden, wodurch die Mitgliedsstaaten ihre Militärhilfe für die Ukraine massiv ausweiten könnten. Ursula von der Leyen will „ein neues EU-Finanzierungsinstrument“ von 150 Milliarden Euro schaffen. Die Mittel werden im Namen der 27 aufgenommen. Sollten die 150 Milliarden Euro erschöpft sein, werden in Brüssel auch höhere Summen nicht ausgeschlossen. Auch verbal rüstet die Kommissionspräsidentin auf und verspricht eine Wiederbewaffnung Europas. Selbst wenn man von der astronomischen Endsumme von fast 800 Milliarden Euro absieht, ist das angepeilte EU-Monsterprojekt in mehrfacher Hinsicht zum Scheitern verurteilt, zumal Europa weder die Rohstoffe noch die Infrastruktur hat, moderne Waffen wie Drohnen oder Raketen in Masse zu produzieren und dann auch ins Ziel zu steuern. Um solche Waffensysteme beherrschen zu können, würde wohl eine jahrelange Ausbildung damit einhergehen müssen. „Wir müssen wehrfähig werden“, tönen die Spitzen der europäischen Regierungen sowie die abgehobenen Bürokraten in Brüssel. Es ist wohl die Frage erlaubt, wer mit „Wir“ gemeint ist? Das vernünftige Volk aber lässt sich sicher nicht von den fanatischen Kriegstreibern ins Verderben hetzen. Resümee: Auch wenn der amerikanische Präsident Donald Trump unberechenbar ist, wird das militärische Wohl oder Übel von Europa und der Ukraine auch weiterhin von der Schutzmacht der USA abhängig sein. Bei der beabsichtigten Aufrüstung wäre dann wohl die Waffenlobby der USA der größte Profiteur.

Peter Puster, Gendarmerie-Chefinspektor i. R., Feldkirchen bei Graz

Erschienen am Sa, 15.3.2025

Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
Voriger Tag

Sa., 12. Jul. 2025

Datum auswählen
Nächster Tag

Für den aktuellen Tag gibt es leider keine weiteren Leserbriefe.

Voriger Tag

Sa., 12. Jul. 2025

Datum auswählen
Nächster Tag
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt