Jenewein ist leider nur ein tragisches Beispiel davon, wie austauschbar jeder Mensch in Zeiten wie diesen geworden ist. Man geht in seinem Job auf, gibt alles und stellt sein Privatleben in den Hintergrund, funktioniert auf Knopfdruck, steht auf Abruf Tag und Nacht zur Verfügung, holt Kastanien aus dem Feuer, jahrelang, jahrzehntelang, um dann – aus welchen Gründen auch immer – plötzlich fallengelassen zu werden und erfahren zu müssen, dass man für den einst „best Buddy“ nur ein Mitarbeiter von vielen war. Man ist von einer Minute auf die andere austauschbar – im Berufsleben, in der Politik, im Freundeskreis – man wird „entsorgt“ wie ein defekter Gegenstand. und die Seele leidet. Leider gibt es täglich viele solcher Jeneweins, die in dieser kalten, herzlosen Zeit keinen Ausweg sehen, Medien werden immer wieder von solchen „Anlassfällen“ berichten, doch am höchsten ist die Zahl derer, die ähnliche Schicksale erleiden, jedoch unter „Anonymus“ nicht mal erwähnt werden.
Ursula Lischka, per E-Mail
Erschienen am Sa, 13.8.2022
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