Als gebürtiger Wiener, seit mehr als 40 Jahren in Tirol ansässig, hatte ich nach langer Zeit wieder privat in der Bundeshauptstadt zu tun und war und bin noch erschüttert, wie sich mein Geburtsbezirk (10.) verändert hat. Vom Columbusplatz zum Keplerplatz gehend und auf die Sprachen lauschend, konnte ich so ziemlich alles vernehmen, aber kein Wort Deutsch. Auch das Ambiente vermittelte so ziemlich alles, nur nicht jenes, welches einst „Mundl Sackbauer“ im Fernsehen so treffend „wienerisch“ darstellte, davon keine Spur mehr. Man muss nicht unbedingt fremdenfeindlich sein, um dies nicht gutzuheißen, umso mehr verwundert mich die Aussage unseres Bundespräsidenten, Einbürgerungen doch rascher und einfacher durchzuführen. Er sollte einmal jenen Weg gehen, welchen ich beschrieben habe. Wenn sich seine Meinung auch dann nicht ändert, hat er für „richtige“ Wiener und Österreicher (auch jene, welche sich hier tadellos integrieren und unsere Werte übernehmen und teilen) wohl nicht sehr viel übrig, schade.
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