Das größte Gefängnis des Landes, die Wiener Justizanstalt, ist angesichts der steigenden Kriminalität überfüllt und platzt aus allen Nähten. Aber anstatt die Kapazitäten zu erweitern oder neue zu schaffen, beschäftigt sich das Justizministerium in einer Arbeitsgruppe mit der „Evaluierung von Haftalternativen“, wobei als Begründung die hohe Rückfallquote genannt wird. In einen allgemein verständlichen Klartext übersetzt bedeutet das die Abschaffung oder zumindest starke Einschränkung des Instruments „Gefängnis“ als Sanktion. Für die Grundfunktionen des Vollzugs, nämlich Bestrafung und Läuterung als Vorbereitung für die Resozialisierung bzw. Schutz der Gesellschaft, gibt es allerdings keine gleichwertigen Alternativen, zumal in der Haft die Möglichkeit für Weiterbildung und Therapie besteht. Während etwa in den USA Opferschutz oder öffentliche Sicherheit wichtig genommen werden und sich mehr als 2 Millionen Menschen in Haft befinden, gilt hierzulande anscheinend das Primat des Täterschutzes.
Mag. Martin Behrens, Wien
Erschienen am Mi, 6.10.2021
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