Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron war bei Olympia in Japan, anschließend machte er einen Abstecher nach Französisch-Polynesien. Seltsam, der Herr wurde dort mit zahlreichen Blumen- und Muschelketten empfangen, da kam aber Freude auf. Also nachtragend sind sie nicht, diese Südseeinsulaner. Frankreich hat im Südpazifik zwischen 1966 und 1996 immerhin mehr als 190 Atombomben getestet, die Folgen sind noch immer spürbar. Auf dem Mururoa-Atoll und in den umliegenden Gewässern sind die Schäden überhaupt irreparabel. Wegen der verseuchten Fische wird den Touristen zu Jodtabletten geraten. Auf Tahiti ist die Krebsrate extrem hoch, dort leiden ganze Familien an Leukämie, das Leben dieser Menschen ist meist nur von kurzer Dauer. Sie zahlen einen hohen Preis für diesen vermeintlichen „Fortschritt“. Atomtests im Südsee-Paradies, auch die Amis kennen sich da recht gut aus, auch sie testeten einst ihr gefährliches Kriegsspielzeug in der Südsee. Zumindest Macron hat jetzt anerkannt, dass Frankreich eine Schuld bei Französisch-Polynesien hat. Nachdem das Problem in Übersee nun gelöst ist, kann er in Ruhe überlegen, wie er zu Hause wieder für Ordnung sorgen kann. Es wird nicht einfach sein, die Krawalle auf den Straßen lassen sich nicht mit ein paar nichtssagenden Worten abstellen.
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