Das freie Wort

Regeln im Lockdown

Einerseits gibt es Regeln, wo genau definiert ist (auch wenn sich das oft tageweise ändert), was erlaubt ist und was nicht. Andererseits steht die Exekutive den lustigen Besuchern des Semmerings oder auch den Demonstranten machtlos gegenüber und hat offenbar keine Handhabe, entsprechend zu strafen. Natürlich ist es sehr einfach, einer 7-köpfigen Gruppe von harmlosen Spaziergängern ein Organstrafmandat auszustellen, wenn die maximale Personenanzahl überschritten und auch noch dazu die Gruppe vielleicht gar aus drei Familien besteht. Bei 1000 Demonstranten werden 80 Personen gestraft, der Rest geht ungehindert nach Hause und kommt übermorgen wieder. Ist das so angedacht? Für mich sieht das so aus, dass eine große Anzahl von Menschen alle Rechte hat und auch bei Regel-Überschreitungen nicht belangt werden kann, aber der Einzelne sehr wohl zum Handkuss kommt – vermutlich, damit die Statistik was vorweisen kann. Hier sind der Verbreitung des Virus Tür und Tor geöffnet, aber den Kulturbetrieben, der Hotellerie und den Gastronomen verpasst man die Bastonade. Fast alle haben sich hervorragend auf die Situation eingestellt und alles Menschenmögliche für die Sicherheit der Gäste und Besucher getan. Es wurde auch in Kauf genommen, dass die Auslastung extremst minimiert wurde, trotzdem hat man gerade dort die größte Gefahr der Ansteckung angenommen. Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen, obwohl ich bis in den Spätherbst schon noch auf Linie mit den meisten Ideen der Bundesregierung war. Mittlerweile hat sich meine Akzeptanz über die Handhabung der Dinge schon sehr stark reduziert. Ich war im Herbst auf Urlaub in Österreich und habe auch mehrere Kulturveranstaltungen besucht, mit dem Resultat: Ich habe mich dort überall wesentlich sicherer gefühlt als in einem Großsupermarkt oder in einem Einkaufszentrum während der Vorweihnachtszeit.

Gerhard Heidinger, Wimpassing/L.

Erschienen am Sa, 9.1.2021

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