Das freie Wort

Korruptionalismus und Postenschacheritis

Die hohe Kunst des Korruptionalismus, gepaart mit der Postenschacheritis, hat in Österreich eine lange Tradition. Politiker, Beamte, Manager und Unternehmer, die den Hals nicht voll bekommen können, denken, dass sie über dem Gesetz stehen. Es werden vollkommen unverschämt Posten zugeschanzt, Staatsaufträge verteilt, windige, hoch dotierte Beraterverträge abgeschlossen und zugeschneiderte Gesetze bestellt und beschlossen. Das Allerschlimmste dabei ist, dass eine winzige Spitze des Eisberges überhaupt jemals vor Gericht kommt und noch weniger verurteilt werden. Das meiste wird unter den Tisch gekehrt, kann nicht nachgewiesen werden oder ist aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen legal. Somit ist es für die Handelnden äußerst verlockend, diese hohe Kunst auch auszutesten, da das Risiko im Vergleich zum Ertrag äußert gering ist. Beraterverträge, Parteispenden, hoch dotierte Jobs und Staatsaufträge sind einfach viel zu lukrativ, als dass man bei dem sich im homöopathischen Bereich befindlichen Risiko nicht zuschlägt. Somit stören solche Geschichten wie der gerade aufgepoppte Casino-Korruptionalismus kaum, und der Korruptionalismus und die Postenschacheritis werden in Österreich weiter Hochkonjunktur haben. Das, was helfen würde, wären strenge Regeln und Strafen. Aber die, die das beschließen müssten, wären selbst davon betroffen. Somit ist davon auszugehen, dass das Spielchen munter weitergeht und man weiter fröhlich mit dem Geld der Steuerzahler seine eigenen Taschen und die seiner Freunde stopft.

Andreas Laszakovits, per E-Mail

Erschienen am Di, 19.11.2019

Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
navigate_before
today

Fr., 19. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next

Für den aktuellen Tag gibt es leider keine weiteren Leserbriefe.

navigate_before
today

Fr., 19. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next



Kostenlose Spiele