Das freie Wort

Zum FPÖ-Wahlergebnis

„Bis zum Wahltag diente sich die FPÖ unverhohlen der ÖVP als alter neuer Regierungspartner an“, hieß es einen Tag nach der Wahl in einer österreichischen Tageszeitung. Und weiter: „Norbert Hofer buhlte förmlich um die Gunst der Türkisen.“ Dass eine Partei von der Größenordnung der FPÖ einzig und allein um den Wahlsieg zu kämpfen und sich niemandem anzudienen hat – schon gar nicht den Türkisen, die sich auch schon zwei Jahre zuvor völlig ungeniert und unbehelligt freiheitlicher Leitsätze bedient haben –, scheint ihren Wahlstrategen völlig entgangen zu sein. Sie machen sich die Sache sehr einfach, wenn sie Herrn Strache die Hauptschuld zuschanzen, zumal es wohl in jeder Partei Tschecheranten, Großgoscherte und Spesenritter gibt. Hingegen scheint völlig in Vergessenheit geraten zu sein, dass unser aller HBP schon gut zwei Monate vor der Wahl erklärt hat, er werde Herrn Kickl nicht mehr als Innenminister angeloben. Da werden sich etliche der 258.000 Wähler, die von der FPÖ zur ÖVP gewechselt sind, gedacht haben: In einer türkis-blauen Koalition wird es für Kickl wohl auch andere Aufgaben geben. Und viele der 235.000 FP-Nichtwähler werden es aufgrund der präsidialen Ansage vorgezogen haben, gleich zu Hause zu bleiben. Ob diese freilich in unserer Verfassung vorgesehen ist, darf mehr als heftig bezweifelt werden. So schön und elegant kann sie gar nicht sein.

Dr. Wolfgang Klesl, Graz

Erschienen am Di, 8.10.2019

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