Wenn es um die Ukraine geht, dann ist die „Wertegemeinschaft“ EU auf beiden Augen blind; mehr noch, sie ist zudem taub und stumm. Sie verhält sich so, wie man es den berühmten drei Affen nachsagt: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Die werte EU will nicht wahrhaben, was sich in der Ukraine wirklich abspielt, und meint wohl, mit Realitätsverweigerung lösen sich Probleme in Luft auf. Und dass es in der Ukraine seit Jahren, beginnend vor dem Maidan-Putsch und Absetzung des rechtmäßigen Präsidenten Janukowitsch, Probleme jeglicher Art gibt, ist bekannt. Zu Zeiten des Putsches kamen Ultranationalisten, Rassisten, Faschisten und Oligarchen in der ukrainischen Politik nach oben und sind teils heute noch oben. Im Krieg gegen die selbst ernannten Republiken in der Ostukraine waren unter dem Kommando der ukrainischen Armee auch Freiwilligeneinheiten im Einsatz, die ganz offen ihre Neonazi-Einstellung zeigten, und westliche Politiker hofierten diese Leute. Selbst die damalige EU-Außenbeauftragte Ashton hatte nichts gegen gemeinsame Fotos mit diesen Leuten. Dass diese Politik, gemacht von solchen Leuten, auch die Medien und die Medienleute zu spüren bekommen, verwundert nicht. Jüngstes Opfer ist der ORF-Korrespondent Wehrschütz. Der für seine korrekte und sachliche und unvoreingenommene Berichterstattung bekannte ORF-Mann fürchtet in der Ukraine nach „immer stärker werdenden Schikanen“ um sein Leben und sieht auch seine Mitarbeiter in Gefahr. Weil er korrekt berichtet und nicht die Zustände in der Ukraine schönredet. Und weil er auch die EU und die westlichen Regierungen kritisiert, die nur tatenlos zusehen bei dem, was seit Jahren in der Ukraine abläuft. In einem Beitrag forderte er deswegen auch: „Das Schweigen der Lämmer muss ein Ende haben“, und mit den Lämmern meinte er die westlichen Regierungen, die im Fall der Ukraine kein Wort über „Werte“ oder ähnliche Begriffe verlieren. Um sein Leben fürchtet er, weil er auf einer ukrainischen Webseite als „Agent des Kreml“ aufgeführt ist und weil in der Ukraine auch schon Journalisten ermordet wurden. Und weil es zunehmend Schikanen und Bedrohungen gibt. Und weil ihm russlandfreundliche Berichterstattung vorgeworfen wird. Und mit einem solchen Land pflegt die EU freundschaftliche Beziehungen, verliert kein Wort der Kritik und ist großzügig mit Geldgeschenken. Es ist übrigens noch gar nicht so lange her, dass Bundespräsident Van der Bellen die Ukraine besuchte und eine positive Bilanz zog.
Josef Höller, per E-Mail
Erschienen am Fr, 28.12.2018
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