Das freie Wort

Frau Barr begräbt ihre Karriere!

„Roseanne“ hat sozusagen „ausgezwischert“ und ihre TV-Karriere mit einem einzigen „unmöglichen“ Tweet in den Sozialen Medien begraben. Die Produktion wurde eingestellt, und zahlreiche Mitarbeiter an ihrer Comeback-Serie verlieren damit ihren Job. In Zeiten von #MeToo geht so etwas sehr schnell! Aber Frau Barr ist daran selbst schuld, weil sie das sozusagen „1. Gebot“ jedes Künstlers vergaß: Pöbel nicht gegen jene, von denen Du lebst, die mit ihren Einschaltquoten, Plattenkäufen und Konzertbesuchen Dein schönes Auskommen garantieren! Mit einem einzigen kurzen Satz hatte die noch einen Tag vorher überaus beliebte Schauspielerin einen Shitstorm ausgelöst, von dem sie medial hinweggefegt wurde. Aber was hatte Frau Barr nur dazu getrieben, eine ehemalige Obama-Beraterin als „Baby von Moslembruderschaft und Planet der Affen“ zu verunglimpfen? Was hatte diese Dame ihr denn getan? Meine Vermutung ist dahingehend, es war deren bloße Existenz als Afroamerikanerin, die den Ausschlag dazu gab! Und natürlich auch, dass sie der „falschen“ Partei angehört; denn Frau Barr ist Republikanerin und Trump-Fan obendrein. Aber in diesem Zusammenhang beschäftigt mich auch eine ganz andere Frage: Warum stellen viele Menschen, die ansonsten ständig „Datenklau“ befürchten, auch dann, wenn sie keiner dazu zwingt, persönlichste Infos über sich ins Netz, als hätte man sie einer Art „Wahrheitsdroge“ ausgesetzt, sodass sie einfach gar nicht mehr anders können, als endlich „allen alles“ mitzuteilen; sogar wenn es ihnen garantiert in vielerlei Hinsicht schadet? Bei Frau Barr war es offenbar der abgrundtiefe Hass auf Schwarze und Muslime. Vielleicht fand sie den betreffenden Satz sogar originell und witzig; aber das war kein Witz, nicht einmal ein schlechter. Zwar hatte sie ihn aufgrund der heftigen Reaktionen gelöscht, ja, sich sogar wortreich dafür entschuldigt, aber ihre Ausreden (Schlafmittel genommen) machten es immer schlimmer. Sie wirkte nur noch völlig unglaubwürdig. Zudem hatte sie ein weiteres wesentliches Faktum vergessen: Das Netz vergisst nie! Ehe man einen Eintrag löscht, kennt ihn bereits die halbe Welt! Frau Barr ist freilich nicht der erste Mensch, der auf diese Weise seinen Job verlor: Das passierte vor ihr schon zahlreichen Angestellten, die auf dem Bürocomputer ihre wahre Meinung über ihren Chef deponierten. Doch zuerst zu denken und erst dann zu schreiben, fällt halt noch immer vielen schwer.

Helmut Magnana, Wien

Erschienen am So, 3.6.2018

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