Polit-Testament

Bhutto rief zum Kampf gegen Diktatur auf

Ausland
05.02.2008 13:45
In einem politischen Testament hat die im Dezember ermordete pakistanische Oppositionsführerin Benazir Bhutto ihre Angst vor der Zukunft der immer instabileren südasiatischen Atommacht geäußert. "Bitte setzt den Kampf gegen Terrorismus, Diktatur, Armut und Ignoranz fort", appellierte Bhutto in dem zweiseitigen Schreiben nach Angaben des Senders Dawn News vom Dienstag an ihre Anhänger.

"Ich wünsche Euch Erfolg dabei, das Programm unserer Partei zu erfüllen und den geknechteten, diskriminierten und unterdrückten Menschen in Pakistan zu dienen." Bhuttos Angehörige wollten den von ihrer Volkspartei PPP so genannten letzten Willen der Politikerin am Nachmittag bei einer Pressekonferenz verlesen.

In dem Papier heißt es weiter, Benazir Bhuttos Ehemann Asif Ali Zardari solle die PPP übergangsweise führen, bis er "entscheidet, was das beste" für die größte Partei des Landes sei. In dem Schreiben nennt Bhutto ihren Ehemann, dem Mordkomplotte und Korruption vorgeworfen werden und der jahrelang im Gefängnis saß, einen "Mann des Mutes und der Ehre", der die Partei zusammenhalten werde. 

Nach dem Mord an Bhutto bei einer Kundgebung Ende Dezember in der Garnisonsstadt Rawalpindi hatte Zardari den gemeinsamen 19-jährigen Sohn Balawil zum PPP-Chef ernannt, der aber zunächst sein Studium in Oxford fortsetzt. De facto führt Zardari die Partei.

"Testament" vor Rückkehr aus Exil verfasst
Bhutto hatte das handgeschriebene "Testament" zwei Tage vor ihrer Rückkehr nach Karachi aus dem selbst gewählten Exil am 18. Oktober verfasst. Wenige Stunden nach ihrer Rückkehr hatte sich ein Selbstmordattentäter in der feiernden Menge in die Luft gesprengt und zahlreiche Menschen getötet. Bhutto selber blieb damals unverletzt. 

Nach dem tödlichen Anschlag Ende Dezember wurden die für ursprünglich Anfang Jänner geplante Parlamentswahlen auf den 18. Februar verschoben. Die Regierung machte den Taliban-nahen Extremistenführer Baitullah Mehsud für die Tat verantwortlich, der das aber abgestritten hat. Die seit Monaten sinkenden Beliebtheitswerte von Präsident Pervez Musharrafs Regierung haben seit dem Bhutto-Mord weiter abgenommen.

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